Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas bestätigte: Nur die Wanderungsbilanz fiel im vergangenen Jahr positiv aus, die Geburtenbilanz blieb das vierte Jahr in Folge stark negativ: “2023 verstarben rund 12.000 Personen mehr, als zur Welt kamen. Das ist das höchste Geburtendefizit seit Ende des Zweiten Weltkriegs”, sag te er. Am 1. Jänner lebten 9.158.750 Menschen in Österreich, 53.978 (plus 0,6 %) mehr als ein Jahr zuvor. 2022 war die Bevölkerung noch um 125.843 Personen (1,4%) gewachsen.

“Ursache des Bevölkerungswachstums war auch 2023 ausschließlich die Zuwanderung. Insgesamt kamen knapp 67.000 Menschen mehr aus dem Ausland als Österreich verließen”, so Thomas bei der Präsentation der Bevölkerungsstatistik.

77.605 Kinder wurden geboren, um 6,1 Prozent weniger als 2022 – der niedrigste Wert seit 2009, als 76.344 Babys zur Welt kamen. Die Gesamtfertilitätsrate lag mit 1,32 Kindern pro Frau deutlich unter dem Vorjahreswert von 1,41 und sogar knapp unter dem bisherigen Allzeit-Minimum von 1,33 Kindern pro Frau aus dem Jahr 2001.

2023 starben 89.760 Personen, um 3,8 Prozent weniger als im Jahr davor. Damit lag die Zahl der Gestorbenen erstmals seit 2020 wieder unter der Marke von 90.000 Personen, aber nach wie vor auf deutlich höherem Niveau als von 2015 bis 2019. Die Säuglingssterberate betrug 2,8 Promille (2022: 2,4 Promille). Die Lebenserwartung bei der Geburt stieg gegenüber dem Vorjahr sowohl bei Männern mit 79,4 Jahren als auch bei Frauen mit 84,2 Jahren um je 0,4 Jahre. Damit erreichte sie bei Frauen wieder das Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie und lag bei Männern nur mehr um 0,1 Jahre unter dem Wert von 2019.

Ausländer-Anteil stieg auf 19,7 Prozent

194.959 Personen aus dem Ausland zogen 2023 nach Österreich und 128.330 wanderten ab. Daraus ergab sich ein Außenwanderungssaldo von plus 66.629 Personen. Im Jahr zuvor war er mehr als doppelt so groß, was vor allem auf die starke Zuwanderung aus der Ukraine zurückzuführen war. Die Netto-Zuwanderung von Personen ohne österreichische Staatsangehörigkeit (plus 71.889) setzte sich zu 41 Prozent aus Staatsangehörigen eines EU- oder EFTA-Staates bzw. Angehörigen des Vereinigten Königreiches und zu 59 Prozent aus anderen Drittstaatsangehörigen zusammen.

Unter Angehörigen von EU- und EFTA-Staaten hatten Deutsche (plus 8458), Ungarn (plus 6745) sowie Zuwanderer aus Kroatien und Rumänien (jeweils plus 3875) die höchsten Salden. Bei Drittstaatsangehörigen waren es Migranten mit syrischer (plus 13890), türkischer (plus 5024) und afghanischer (plus 2561) Nationalität.

Am 1. Jänner lebten 1.800.866 Menschen mit nicht-österreichischer Nationalität in Österreich, am 1. Jänner des Vorjahres waren es noch 1.729.820 gewesen. Der Anteil ausländischer Staatsangehöriger stieg von 19 auf 19,7 Prozent. Wien hat mit 35,4 Prozent den höchsten Anteil, gefolgt von Vorarlberg (20,6 Prozent) und Salzburg (20,3 Prozent). Den niedrigsten Anteil weist das Burgenland mit 11,4 Prozent auf, davor liegen Niederösterreich mit 12,2 und Kärnten mit 13,2 Prozent.