Das Auswärtige Amt in Berlin widersprach am Freitag dem Bericht über den Streit. Die Darstellung des einstündigen Treffens der beiden sei “irreführend”, hieß es in einem Statement auf X (Twitter). Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, äußerte sich ebenso.

Laut einer Journalistin des israelischen TV-Senders Channel 13 verlief das Treffen “schwierig”. Grund soll demnach gewesen sein, dass Baerbock Aufnahmen aus dem Gazastreifen gezeigt wurden, auf denen mit Lebensmitteln gefüllte Märkte zu sehen waren. Die Grünen-Politikerin habe daraufhin auf den Hunger der Menschen in dem Küstengebiet hingewiesen. Natanjahu hingegen habe bestritten, dass es dort Hunger gebe.

Israelischer Premier soll Nazi-Vergleich gezogen haben

Baerbock habe Natanjahu zudem geraten, die Bilder nicht zu zeigen, da sie die Realität im Gazastreifen nicht widerspiegelten. Israels Regierungschef wiederum habe darauf lautstark erwidert, dass die Bilder echt seien und Israel nicht wie die Nazis eine “erfundene Realität” zeige. Die Nazis hatten 1942 etwa ein Filmteam einen Propagandafilm mit gestellten Szenen des Alltags im Warschauer Ghetto drehen lassen.

Baerbock soll Netanjayu daraufhin gefragt, ob er damit sagen wolle, dass Mediziner im Gazastreifen und internationale Medien Lügen verbreiteten.