Nicht alles in der neuen Umfrage von „Unique Research“ (800 Befragte, Schwankungsbreite 3,5 Prozent) ist überraschend. Einige Trends des vergangenen Jahres verfestigen sich. So liegt etwa die FPÖ mit 30 Prozent weiterhin haushoch auf Platz eins und würde zurzeit die Nationalratswahl klar gewinnen. Weit abgeschlagen auf den Plätzen zwei bzw. drei befinden sich ÖVP und SPÖ mit jeweils 21 Prozent – womit der Kampf um Platz zwei eröffnet ist. Ebenso steht fest: Eine Zweier-Koalition wäre nur noch mit Herbert Kickl möglich.

KPÖ und Bierpartei sind mit dabei

Die Umfrage für „Heute“ hat auch für Grüne und NEOS nicht wirklich Neues zu bieten. Sie befinden sich beide mit jeweils acht Prozent auf den Plätzen vier und fünf. Damit verlieren die Grünen gegenüber der Wahl 2019 fast sechs Prozentpunkte, gleichzeitig kommen die Pinken nicht von der Stelle.

Auch die NEOS kommen unter Beate Meinl-Reisinger (Bild) nicht von der Stelle und stagnieren bei acht Prozent.APA/EVA MANHART

Wirklich überraschend ist aber: Sowohl KPÖ als auch Bierpartei schaffen zurzeit den Einzug in den Nationalrat. Erstmals säßen sieben Parteien im Hohen Haus. Die Kommunisten erhalten offenbar Rückenwind durch den Überraschungserfolg in Salzburg und landen demnach bei fünf Prozent. Mit ziemlicher Sicherheit dürfte der Einzug in das Parlament Dominik Wlaznys Bierpartei mit sieben Prozent gelingen.

Die Partei unter Marco Pogo alias Dominik Wlazny (Bild) dürfte den Einzug zurzeit schaffen.

Koalition ohne Kickl könnte kompliziert werden

KPÖ und Bierpartei liegen beide links der Mitte und bedeuten vor allem zusätzliche Konkurrenz für die SPÖ. Das erschwert den Wahlkampf für die Roten. Gleichzeitig können sie unter ihrem jetzigen Chef Andreas Babler rechts der Mitte nicht wirklich reüssieren. Das ist keine gute Ausgangslage für die Sozialdemokratie.

Eine Koalition ohne Kickl könnte unterdessen immer komplizierter werden. Möglicherweise bräuchten ÖVP und SPÖ zwei weitere Koalitionspartner um die 50-Prozent-Grenze zu meistern. Dann würde Österreich eine Viererkoalition gegen die FPÖ blühen.