Anleihen sind wieder im Kommen! Das steigende Zinsniveau macht sie attraktiver für Investoren. Das frühere “TINA”-Prinzip (There Is No Alternative) gilt nicht mehr. Jetzt heißt es “BARBARA” (Bonds Are Really Back And Really Attractive). Das sagt Mathias Beil, Chef der Vermögensverwaltung bei der Hamburger Sutor Bank.

Was war TINA? Das bedeutet, dass es angeblich keine bessere Option als eine bestimmte Anlage gibt. In den letzten Jahren galt das vor allem für Aktien, weil die Zinsen so niedrig waren. Aber jetzt hat sich die Situation geändert.

Die Zentralbanken weltweit haben ihre Geldpolitik angepasst, die Zinsen steigen. Das macht Anleihen wieder interessant. Nach TINA kommt jetzt also BARBARA. Das bedeutet, dass Anleihen wirklich zurück sind und wirklich attraktiv. Besonders in den USA und bald auch in Deutschland, so Beil.

Experte: Bei Kauf auf Qualität achten

Aber Vorsicht ist geboten! Auch wenn Anleihen wieder im Trend sind, sollte man auf Qualität achten, warnt Beil. Es gibt nämlich mehr Anleihen mit schlechter Bonität. Für ihn ist es wichtig, nur in Anleihen mit Investment-Grade-Status zu investieren. Staatsanleihen und ausgewählte Unternehmensanleihen, zum Beispiel von Porsche oder VW, sind laut Beil vielversprechend.

Die Frage nach einer möglichen Rezession spielt eine Rolle. Beil sagt, es gibt Prognosen für Zinssenkungen Ende 2024. Wie die Rezession kommt, ist entscheidend. Refinanzierungskosten könnten steigen, warnt der Experte. Also, auch wenn Anleihen gerade im Fokus stehen, sollte man die wirtschaftliche Lage im Auge behalten.