
"Barbarisch" – Leseraufstand gegen Rotwild-Massentötung in Lainzer Tiergarten

Im ehemaligen kaiserlichen Jagdrevier Lainz, das unter anderem das Zuhause von Wildschweinen, Damwild, Heckrindern und Füchsen ist, soll das verbliebene Rotwild komplett ‚herausgeschossen‘ werden. Es gäbe in dem 2500 Hektar großen Naturschutzgebiet nicht genug Platz für alle Tiere, so der Forstdirektor der Stadt Wien am Donnerstag gegenüber dem eXXpress. Die Tiere wären gestresst und würden deshalb mit Schalldämpfer-Gewehren abgeschossen. Dieses rigorose Vorgehen löste im Netz eine Empörungswelle aus, denn: Viele Besucher des Naturschutzgebiets besuchen dieses eben gerade wegen des Wilds. Für viele Städter stellt der Besuch im Lainzer Tierpark eine willkommene Abwechslung zum Stadtleben dar. Besonders für die kleinen Besucher stellt die Begegnung mit verschiedenen Tieren, auf die man im Lainzer Tiergarten in freier Wildbahn treffen kann, ein ganz großes Naturerlebnis dar.
Reaktionen der Leser sind fast ausschließlich negativ
Der Bericht über das herausschießen der ohnehin nur noch wenig vorhandenen Rothirsche ließ die Wogen hochgehen. Viele Leser äußerten ihren Unmut, Zustimmung und Verständnis für die Aktion gab es auf den Social Media-Plattformen kaum.
Einige Leser schwelgten wehmütig in Erinnerungen, sahen doch viele als Kind dort das erste Mal ein Reh oder einen Hirschen aus nächster Nähe. “Lasst doch die Tiere in Ruh”, kommentierte eine empörte Leserin. Auch Wortmeldungen wie “eine Frechheit” oder “unglaublich” landeten in der Kommentarzeile, ein Leser bezeichnete die Abschüsse als “barbarisch”.
“Was ist das für eine Idiotie, aus einen Tierpark eine seit Ewigkeiten beheimatete Tierart aus dem Ökosystem rauszuschießen?” kommentierte ein Leser. Die Rechtfertigung des Wiener Forstdirektors, das Wild würde Stress bei anderen Tierarten versursachen, stieß auf Unverständnis. “Wenn ohnehin nur noch wenige Stück Rotwild im Lainzer Tiergarten leben, warum müssen die dann jetzt herausgeschossen werden? Und inwieweit machen die paar Stück Stress für andere Tiere? Der einzige Stressverursacher für die Umwelt ist der Mensch”, so ein empörter eXXpress-Leser.
Kommentare
Die Stadt Wien ist in allen Bereichen engagiert, das Umfeld zu zerstören und kommuniziert das Gegenteil. Von Steinhof wurden so gut wie alle Rehe vertrieben. Dort wird jetzt gewohnt und in einigen Jahren zieht die CEU ein obwohl das Krankenhaus wichtiger denn je wäre. Wir leben in einer Zeit der Degeneration.
Ohne dieser vermaledeiten Jagerei würde sich das Gleichgewicht in der Natur von selbst regeln. Die Wildnis braucht keine Jäger. Weder im Lainzer Tiergarten noch sonstwo.
Es gibt einen Unterschied zwischen Förster und Jäger. Zweite werden im Bericht nicht genannt. Der Förster will den Abschuss
Blödsinn, wie soll sich was regeln wenn keine natürlichen Feinde der Hirsche da sind
Sollten es für diese wenigen Hektar zu viel Rotwild geben, kann man diese ja dezimieren, aber nicht im Sinne von Rausschießen, damit der Bestand auf Null gesetzt wird.
Wenn sich die Natur nicht selbst reguliert, muss der Mensch eingreifen. Das sollte er auch bei den Bibern, den Fischottern, den Reihern und den Kormoranen. Die Frage dabei ist allerdings das Augenmaß, weil sich einseitiges Bejagen (oder Schützen) einer Tierart auch auf andere auswirkt. Einen Totalabschuss sollte es jedenfalls nicht geben. Ab einem gewissen Alter müssen allerdings Hirsche entnommen werden, um eine gesunde Population aufrechtzuerhalten. Übrigens heißt es Damhirsch, nicht Darmhirsch.
Nach ihrer Logik: Wenn sich die Natur nicht selbst reguliert muss der Mensch eingreifen…
Wer bitte greift bei uns Menschen ein oder glauben Sie Milliarden von uns sind gut für den Planeten?
Da gebe ich Ihnen völlig recht! Was der Planet benötigt, um dem Klimaproblem Herr zu werden, ist eine Geburtenregelung in der so genannten 3. Welt.
10 Milliarden Menschen strapazieren Ressourcen etc. in einer Weise, dass sich alle Bemühungen, das ökologische Gleichgewicht wieder herzstellen als vergeblich erweisen könnten.
Auch Österreich ist mit 9 Millionen Menschen deutlich überfordert. Viele Probleme bräuchten wir nicht zu lösen, wenn wir nur 6 Millionen Einwohner hätten.
Also mir macht die Regierung im Rathaus verdammt viel Stress.
Machen Luchs und Wolf keinen Stress bei anderen Tierarten? Wehe es wird einer abgeschossen!