Er trug sein Herz stets auf der Zunge. Mario Basler hat immer schon seine Meinung gesagt – und das klar und deutlich! Nun kritisierte die Bayern-Legende in seinem Podcast “Basler ballert“ den deutschen Fußball. “Der deutsche Fußball liegt für mich komplett am Boden! Ob das die U21 ist, die DFB-Frauen und die DFB-Männer, der deutsche Fußball muss sich ja komplett verändern,” meinte Mario Basler. Der Ex-Fußballer weiter: “Du brauchst dich wirklich im deutschen Fußball langsam über nichts mehr wundern, wenn wir nichts mehr auf die Reihe kriegen.“

Zuletzt musste das Frauen-Nationalteam bei der WM in Australien und Neuseeland das Aus in der Vorrunde hinnehmen. Doch das frühzeitige Ausscheiden kam für Basler alles andere als überraschend: “Wenn wir ehrlich sind, große Erwartungen habe ich nicht in diese Mannschaft gesteckt. Wenn ich an das letzte Vorbereitungsspiel (gegen Sambia) denke, das wir verloren haben, und ich dann sehe, wie dann teilweise die Spiele gelaufen sind…”

"Große Fresse alle"

Das deutsche Frauen-Nationalteam schied erstmals in der 32-jährigen Turniergeschichte bereits in der Vorrunde aus. Damit machte man die Krise im DFB perfekt. Denn bei der Weltmeisterschaft in Katar schied die Mannschaft von Hansi Flick frühzeitig aus. Auch für das U21-Nationalteam war bei der EM zuletzt in der Vorrunde Endstation. Die Ziele des DFB seien derzeit fernab jeglicher Realität.

Der Ex-Fußballer tobte: “Große Fresse alle, ob das die A-Nationalmannschaft ist, ob das die Damen sind, wir wollen Weltmeister werden. Ne, Leute, versucht erst mal wieder, vernünftig Fußball zu spielen. Wenn man sie dann ein bisschen angreift, sind sie alle sofort beleidigt, null kritikfähig. Sagt doch einfach, nein, wir waren schlecht, wir waren nicht gut genug. Immer dann die Ausreden zu suchen und zu analysieren. Wir setzen uns zusammen, wir analysieren alles, wir stellen alles auf den Kopf.”

Zu viel Wissenschaft

Basler kritisierte die katastrophalen Zustände im deutschen Fußball. Der Ex-Bayern-Star wünscht sich mehr Straßenfußballer-Mentalität. “Man versucht mit aller Gewalt und aller Macht, das Wissenschaftliche den Spielern beizubringen. Ob die eine Banane um 6.11 Uhr essen müssen und einen schwarzen Tee um 6.12 Uhr dazu trinken dürfen. Presst sie nicht in irgendeine Schublade, in irgendein Schema. Hört auf zu analysieren, lasst doch mal die Leute Fußball spielen. Aber nein, wir müssen ja immer unsere Wissenschaftler dazu holen, die dann Blut abnehmen und dann wird es zweimal durchgeschüttelt.”

Auch zur sogenannten Belastungssteuerung hat Basler eine klare Meinung: “Belastungssteuerung, wenn ich dieses Wort höre, kriege ich schon Herpes an den Füßen und an den Fingernägeln. Seid mir nicht böse, aber es hört sich jetzt blöd an und ist vielleicht auch übertrieben, aber lass sie vielleicht mal eine Zigarette rauchen und abends mal ein Gutenachtbier trinken.“