Für den Mittelstand in Österreich ist es momentan schier unmöglich, auf dem Immobilienmarkt ein Eigentum zu kaufen.

Der Grund: Zum einen wurden infolge der Explosion der Energiepreise und der galoppierenden Inflation im Vorjahr hierzulande äußerst strenge Kreditvergabe-Richtlinien erlassen, darunter die Vorgabe, dass die Kreditrate 40 Prozent des Einkommens nicht übersteigen darf. Zum anderen hat die Europäischen Zentralbank (EZB) im abgelaufenen Jahr den Leitzins mehrfach erhöht – derzeit liegt er schon bei satten 4,25 Prozent.

Wie die “Kleine Zeitung” berichtet, rechnet nun die Arge Eigenheim – ein Zusammenschluss von 100 Wohnbauunternehmen – vor, dass bei einem Haushaltseinkommen von 4000 Euro netto im Monat selbst der Kauf einer kleinen Wohnung unerreichbar sei.

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Strenge Kreditvergabe-Richtlinien müssen abgemildert werden

So sei für ein Paar unter 30 Jahren, das insgesamt 4000 netto im Monat verdient, der Kauf einer 60 Quadratmeter großen Wohnung um 417.000 Euro brutto unerschwinglich.

Zunächst ist da die bestehende Richtlinie, dass 20 Prozent des Kaufpreises aus Eigenmitteln bezahlt werden müssen. Die restlichen 80 Prozent, die per Kredit zu finanzieren wären, würden sich beim vorliegenden Beispiel auf 333.000 Euro belaufen.

Bei einer Laufzeit von 30 Jahren und einem Zinssatz von fünf Prozent wären die 4000 Euro netto im Monat allerdings zu wenig. Bei einem Haushaltseinkommen von 4000 Euro netto dürfte die monatliche Kreditrate nämlich höchstens 1600 Euro betragen. Beim angegebenen Beispiel indes beliefe sich die tatsächliche Finanzierung auf 1750 Euro.

Deshalb fordert Arge Eigenheim jetzt, die strengen Kreditvergabe-Richtlinien noch im Herbst abzumildern.