Bei den Bayern geht es derzeit drunter und drüber. In einem wahren Herzschlag-Finale jubelten die Münchner über den elften Meistertitel in Folge. Der deutsche Rekordmeister setzte sich gegen Köln mit 2:1 durch. Dortmund leistete sich einen klassischen Selbstfaller und musste sich Mainz am Ende mit einem 2:2 begnügen. So hat letztlich das Torverhältnis über die Meisterschaft entschieden. Die Mannschaft von Thomas Tuchel jubelte über den elften Titel in Folge.

Trotz der Meisterschaft ziehen die Münchner erste personelle Konsequenzen. Denn trotz des Titels in der Bundesliga bleibt es für die Bayern eine enttäuschende Saison, da man im Viertelfinale des DFB-Cups und im Viertelfinale der Champions League ausgeschieden ist.

Aus soll bereits am Freitag beschlossen worden sein

Sky-Experte Didi Hamann teilte gegen den deutschen Rekordmeister aus und bezeichnete das Verhalten als respektlos. Oliver Kahn fehlte aufgrund einer Grippe beim entscheidenden Spiel in Köln – zumindest laut offiziellen Informationen. Die Entscheidung soll bereits am Freitag gefallen sein. Noch am Samstagabend wurde eine offizielle Erklärung angekündigt. Nachfolger von Kahn soll Jan-Christian Dreesen werden.

Die Bayern haben die Trennung mittlerweile bestätigt. Zuvor berichteten der “Kicker” und die “Bild”. Die Entscheidung hat sich bereits länger angedeutet. Über das Aus der ehemaligen Bayern-Spieler wurde bereits länger spekuliert. Allerdings ist der Zeitpunkt kurz nach dem Gewinn der elften Meisterschaft in Folge doch überraschend.

Das Aus von Oliver Kahn bei den Bayern scheint beschlossene Sache zu seinAPA/AFP/Christof STACHE

Ursprünglich waren Zukunfts-Entscheidungen erst auf der auf den kommenden Dienstag verschobenen Aufsichtsratssitzung erwartet worden. Es soll aber nun schon zuvor eine außerordentliche Sitzung des Gremiums um Ehrenpräsident Uli Hoeneß gegeben haben.

Debatte um Nagelsmann-Entscheidung

Der FC Bayern hat eine sehr unruhige Saison hinter sich, in der mit dem teuersten Kader sportliche Erfolge ausblieben. Zeitpunkt, Abwicklung und Kommunikation des vor zwei Monaten vollzogenen Trainerwechsels von Julian Nagelsmann zu Thomas Tuchel sorgten intern und extern für Debatten. Kahn und Salihamidzic gaben kein gutes Bild ab. Tuchel hatte erst am Freitag angemahnt, dass das Vereinsgelände an der Säbener Straße in München wieder zu einem “Ruhepol” für die Mannschaft werden müsse.

Der ehemalige Nationaltorhüter und Bayern-Kapitän Kahn war Anfang 2020 zum FC Bayern zurückgekehrt. Er wurde Vorstandsmitglied mit einem Fünfjahresvertrag. Vor zwei Jahren löste er den langjährigen Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge ab. Salihamidzic war auch ein erfolgreicher Bayern-Profi. 2017 wurde er überraschend Sportdirektor, drei Jahre später wurde er zum Sportvorstand befördert.