Die Bundespolizeiinspektion Freilassing an der Salzburger Grenze ist nur eine von vielen Dienststellen der unterschiedlichen Polizeieinheiten, die im Grenzraum zu Bayern ihren Job machen: Bundespolizei, Bayerische Grenzpolizei, Landespolizei und im 30 Kilometer Gürtel auch die erfolgreiche Schleierfahndung. Über mangelnde Auslastung kann sich dort trotz Überpräsenz kein einziger Beamter beklagen.

Und das liegt zu großen Teilen an der illegalen Einschleusung von Migranten. Allein die Bundespolizisten in Freilassing registrierten im vergangenen Juni bei 29 aufgedeckten Schleusungen 1029 illegal eingereiste Flüchtlinge.

Die Migranten haben eines gemeinsam. Sie alle sind aus Österreich “angereist”. Wie am Montagabend  auf der A4 am Walserberg, wo ein Mercedes Vito mit polnischer Zulassung vorfuhr. Selbst ein Laie hätte wohl erkannt, dass der Neunsitzer heillos überladen war. Im Fahrzeuginneren befanden sich neben dem Schleuser, einem Bulgaren (61) noch 25 weitere Migranten aus der Türkei und Syrien. Darunter auch Kinder.

Kaum noch Meldungen über Aufgriffe in Österreich

Nur Stunden zuvor hatten Bundespolizei-Beamte im Stadtgebiet von Burghausen  einen Kastenwagen mit ungarischer Zulassung aufgehalten. Hier saß ein Syrer (28) hinter dem Steuer. Auf seiner Ladefläche transportierte er 20 seiner Landsleute, Männer, Frauen und Kinder. Der Schleuser sitzt inzwischen in U-Haft.

Derartige Aufgriffe, über die bis vor kurzem auch in Österreich durch die Exekutive regelmäßig berichtet wurde, finden entweder kaum noch statt oder sind aus dem Blickfeld geraten. Dafür werden jetzt die sinkenden Asylwerberzahlen abgefeiert.

Sehr zum Leidwesen der Bayern, wie sie hinter vorgehaltener Hand beklagen. Ihnen drängt sich ein Verdacht auf: Immer häufiger fallen Schleuser erst bei ihnen auf, die schon weit früher hätten auffallen können. Wenn man genau hingeschaut hätte.