Jerome Boateng hat in den vergangenen Tagen bei den Bayern mittrainiert. Der deutsche Rekordmeister hat jedoch von einer Verpflichtung des vereinslosen Innenverteidigers abgesehen. Wohl auch, weil der Gegenwind aus der Öffentlichkeit und den Fans zu groß war.

Der ehemalige deutsche Nationalspieler steht vor einem neuen Strafprozess in Bayern, weil ihm vorgeworfen wird, im Sommer 2018 seine damalige Lebensgefährtin und Mutter seiner Kinder im Urlaub angegriffen zu haben. Ein Urteil gegen Boateng war zuletzt aufgehoben worden. Der Fußballer beklagte ein unfaires Verfahren und eine Vorverurteilung.

Zwar wurde Boateng allen voran von Sportdirektor Christoph Freund in Schutz genommen. Der neue Sportchef der Münchner meinte, dass es sich um eine “private Geschichte” handle. Der Ex-Salzburg-Sportchef musste daraufhin viel Kritik einstecken.

Jetzt haben auch die Fans ihrem Unmut freien Lauf gelassen. Die Bayern-Ultras rechneten knallhart ab. Schon im Vorfeld des Bundesliga-Spiels gegen den SC Freiburg kündigten die Fans des deutschen Rekordmeisters an, dass man sich zu der Causa Jerome Boateng äußern wird. Gesagt, getan. Die Anhänger der Bayern rollten einen Banner aus. Auf diesem stand: “Kein Platz für Charakterschweine im Verein – weder auf dem Feld noch im Vorstand.“

Der zweite Teil der Botschaft bezieht sich auf Max Eberl. Der ehemalige Sport-Geschäftsführer von RB Leipzig wird mit den Münchnern in Verbindung gebracht. Ihm wird eine Nähe zu den Bayern, allen voran zu Uli Hoeneß attestiert.

Eine mögliche Verpfichtung von Max Eberl steht im Raum. Die Position des Sportvorstandes ist derzeit vakant. Uli Hoeneß möchte jedenfalls innerhalb eines Jahres Personalklarheit in der Führungsriege der Bayern sorgen. Trainer Thomas Tuchel hatte jedenfalls wenig Verständnis für den Protest. Dieser sei “nah an einer Beleidigung”, noch dazu “anonym und plakativ”.