Dmitri Medwedew, ehemaliger russischer Präsident und Vertrauter von Kreml-Chef Wladimir Putin, hat dem Westen erneut mit einem Atomkrieg gedroht, sollte Russland in seine Grenzen von 1991 zurückgedrängt werden. Via Telegram bekräftigte der heutige stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats seine bekannte Position, dass “Atommächte niemals einen Krieg verlieren”.

In einem kurzen Gedankenspiel erörterte er den Fall eines Erfolgs der Ukraine in diesem Krieg. Die Rückkehr der Ukraine an ihre alten Grenzen würde nach seiner Meinung der russischen Verfassung widersprechen, zumal die eroberten Gebiete in der Ostukraine sowie die Krim bereits als feste Bestandteile Russlands annektiert worden seien.

"Nehmen Zerfall nicht hin"

“Und jetzt zur Hauptfrage: Glauben diese Idioten (im Westen) tatsächlich, dass das russische Volk einen derartigen Zerfall ihres Landes hinnehmen würde?”, schrieb Medwedew. Vielmehr würden die russischen Streitkräfte ihr gesamtes Arsenal einsetzen und neben Kiew auch Washington, Berlin oder London angreifen. “Auf all die anderen schönen historischen Orte, die vor langer Zeit als Ziele unserer nuklearen Triade eingegeben wurden”, betonte Medwedew.

Einer der stärksten Kritiker des Westens

Dmitri Medwedew galt während seiner Amtszeit als Kremlchef (2008-2012) als liberaler, gemäßigter Politiker. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor knapp zwei Jahren wandelte er sich zum Extremisten und gehört inzwischen zu den schärfsten Kritikern des Westens.

Es gibt keine konkreten Hinweise darauf, dass Russlands Führung derzeit tatsächlich einen Einsatz von Atomwaffen vorhaben könnte.