Wieder einmal hat es bei der Weltmeisterschaft in Katar Proteste gegeben. Auch im Vorfeld des Spiels zwischen Iran und Wales kam es zu Zwischenfällen. So wurde ein Mann mit einem Iran-Protestshirt von der Security aus dem Stadion verbannt. Der Fan trug laut Augenzeugen ein Shirt mit der Parole der Anti-Regierungs-Proteste “Frauen, Leben, Freiheit”.

Zunächst war allerdings unklar, warum der Anhänger aus dem Stadion eskortiert wurde. Die Pressebeauftragten im Stadion für die FIFA haben zunächst keine Antwort auf die Frage geliefert. Eine Stellungnahme des Stadionmanagers wird noch erwartet. Ein Sprecher des Organisationskomitees verwies auf die Liste der in den Stadien verbotenen Gegenstände und Symbole, machte aber keine Angaben, welches verbotene Symbol der Fan gezeigt hatte. Die Regeln verbannen Symbole mit “politischen, beleidigenden oder diskriminierenden Botschaften”.

Zahlreiche Unterstützungsbekundungen für Proteste

Eine andere Anhängerin aus dem Iran, die ebenfalls die Proteste gegen die Regierung unterstützt, erzählte, dass sie ein T-Shirt an der Security vorbei ins Stadion gebracht habe, dass aber ihre Freunde wegen deren T-Shirts mit der Botschaft “Women Life Freedom” abgewiesen wurden.

Dennoch gab es im Stadion zahlreiche Unterstützungsbekundungen für die Proteste gegen das Regime im Iran. Eine Frau hatte dunkelrote Tränen unter ihren Augen aufgemacht und hielt ein Fußball-Trikot mit der Aufschrift “Mahsa Amini – 22” auf der Rückseite aufgedruckt: eine Referenz an die kurdische Frau (22), deren Tod in Polizeigewahrsam vor zwei Monaten die Proteste ausgelöst hatte. Ein Mann neben ihr hielt ein Shirt mit den Worten “Women, Life, Freedom” in die Höhe. Ein weiterer Fan zeigte eine iranische Fahne mit den durchgestrichenen Worten “Allahu Akbar” (Gott ist der Größte). Ein Security stand in der Nähe und zeigte auf den Mann.