So schnell ändern sich die Zeiten. Hätte Rene Benko vor zwei Jahren kurzfristig 600 Millionen Euro benötigt, hätten Investoren wohl darum gebuhlt, ihr Vermögen dem Tiroler “Wunderwuzzi” anvertrauen zu dürfen. Heute läuten im Geldadel schon beim Namen “Signa” die Alarmglocken, mögliche Geldgeber geben sich bei Benko längst nicht mehr die Klinke in die Hand.

Das ist aktuell ein Riesenproblem für Europas einstigen Immobilien-Kaiser, der inzwischen als “Ösigarch” verspottet wird. Laut “Handelsblatt” soll Benko bis Ende der laufen Woche eine Kapitalspritze von 600 Millionen Euro benötigen – ansonsten schaue es düster aus. Die Suche nach einem Investor soll sich jedoch äußerst zäh gestalten.

Insgesamt sollen 1,5 Milliarden Euro benötigt werden

Die Kapitalspritze solle eine Ende November fällige Anleihe über 200 Millionen Euro und laufende Kosten decken. Bis Ende des ersten Halbjahres 2024 seien dann insgesamt 1,5 Milliarden Euro fällig. Die eigentliche Restrukturierung solle erst beginnen, wenn die Liquiditätgesichert sei, hieß es im Handelsblatt.

Um zu überleben, müsse sich die Signa Holding gesund schrumpfen. Dazu könnte sich Signa dem Bericht zufolge von der Handelstochter Signa Retail trennen. Entsprechende Gespräche sollen bereits laufen.

Signa Prime wiederum, der die Prestige-Objekte wie das vom Berliner KaDeWe, Selfridges in London oder der Hamburger Elbtower gehören, scheint in höchster Not. In den vergangenen Tagen sollen potente Investoren angebettelt worden sein, weil das Unternehmen noch in diesem Jahr 500 Millionen Euro benötigte.

Einige der angesprochenen Investoren sollen Signa bereits die kalte Schulter gezeigt haben.