SportScheck gilt als legendäre Marke vor allem in Süddeutschland. 34 Filialen umfasst das Netz des Großhändlers. Vor drei Jahren gingen die Münchner in den Besitz der österreichischen Signa Holding von Benko über. Mit der Insolvenz der Holding wurde auch dem Sportartikler die Geschäftsgrundlage entzogen.

Der Schritt sei erforderlich, da die Signa Holding ihrer „vertraglichen Zahlungszusage“ durch den am Mittwoch eingereichten Insolvenzantrag nicht mehr nachkommen könne, erklärte SportScheck gegenüber dem Handelsblatt. Dadurch sei die Sportartikel-Kette zahlungsunfähig.

Übernahme von SportScheck durch Modekette vorerst auf Eis

Was für SportScheck besonders schmerzlich ist: Durch die angemeldete Insolvenz liegt eine geplante Übernahme durch den britischen Modehändler Frasers jetzt auf Eis. Die Einigung über den Kauf wurde erst Mitte Oktober verkündet, kann nun aber nicht vollzogen werden.

Frasers halte jedoch weiter an seinen Übernahmeplänen fest, berichtet die Textilwirtschaft. Laut dem Unternehmen hätten zudem weitere potenzielle Investoren Interesse an der Übernahme bekundet. „So bitter wie sich dieser Schritt anfühlt, sehen wir ihn auch als Chance, das Unternehmen mit seinen Vertragspartnern und Gläubigern nachhaltig zu stärken“, sagte SportScheck-Chef Matthias Rucker gegenüber dem Handelsblatt.

Alle Filialen, der Kundenservice und der Online-Shop von SportScheck arbeiteten ganz normal weiter. Der Sanierungs- und Investorenprozess solle spätestens im März abgeschlossen werden.