Die Pläne für den edlen Shopping-Tempel waren hochtrabend. Ein neues Kaufhaus des Westens wie in Berlin sollte an der berühmten Einkaufsmeile in Wien entstehen. Mit einem luxuriösen Hotel und einer beispiellosen Dachterrasse für die Öffentlichkeit.

Der Zusammenbruch der Signa-Holding von Immo-Jongleur Rene Benko machte alles zunichte. Vorerst zumindest. Seit dem Winter steht die Baustelle, die zu 30 bis 40 Prozent fertiggestellt sein soll.  Auch die “Vormontagen der haustechnischen Anlagen und Fördertechniken” sind laut Aussendung von Insolvenzverwaltner Clemens Richter montiert.

“In der ersten Phase des Insolvenzverfahrens galt es die fortgesetzte Sicherung der Baustelle zu organisieren”, so Richter: “Durch den nunmehr eingeleiteten strukturierten Verkaufsprozess soll der bestmögliche Erwerber gefunden und die seit Monaten bestehenden Unsicherheiten hinsichtlich der Zukunft des Projektes Lamarr geklärt werden.”

Stadt Wien hat sich öffentliche Nutztung des Dachs ausbedungen

Das “Lamarr” soll einschließlich des Hotels, für das es bereits einen Mieter gab, und einer Tiefgarage im Rahmen eines strukturierten Bieterverfahrens verkauft werden. Für die Dachterrasse hat sich die Stadt außerdem eine öffentliche Nutzung mittels Servitutsvertrags ausbedungen – dieser ist zwar nach wie vor nicht unterschrieben, die öffentliche Nutzung sei aber notwendig für eine Fertigstellungsanzeige des Bauwerks, wird von behördlicher Seite immer wieder betont.

Interesse hat in der Vergangenheit bereits mehrfach der Handelskonzern Spar gezeigt, dem es wohl vor allem um die untere Etage des Lamarr gehen soll.