In Wien ist die Zahl der jährlichen Einbürgerungen in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen. Im Jahr 2013 erhielten 2483 Menschen in Wien den österreichische Pass. Im Jahr 2022 waren es 4436 – fast doppelt so viele. 1407 davon kamen aus Asien und 1952 aus europäischen Nicht-EU-Staaten.

Nochmals einen Zahn zulegen will man jetzt in Berlin. Im Vorjahr wurden 8000 Menschen eingebürgert. Das klingt – im Vergleich zu Wien – nach viel, doch der Schein trügt. Die deutsche Bundeshauptstadt hat nämlich fast doppelt so viele Einwohner (3,87 Millionen) wie Wien (knapp über 2 Millionen).

Online-Quick-Checks statt Beratungsgespräche

Nun will Berlin die Zahl der Einbürgerungen nochmals erheblich steigern. Zu diesem Zweck sollen die Prozesse zentralisiert und digitalisiert werden. Eine neue zentrale Einbürgerungsstelle des Landesamtes für Einwanderung (LEA) zielt darauf ab, jährlich mindestens 20.000 Menschen einzubürgern.

Früher waren die Bezirke für Einbürgerungen zuständig, was oft zu langen Wartezeiten führte. Mit der neuen Behörde in Wedding sollen die Prozesse schneller werden, wobei Aktenstapel durch digitale Verfahren ersetzt werden. Die Behörde will die  Wartezeiten verkürzen. Persönliche Beratungsgespräche sollen wegfallen. Stattdessen sollen es Online-Quick-Checks Antragstellern ermöglichen, die Voraussetzungen für eine Einbürgerung zu prüfen.