Bei den Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen gaben gerade einmal 55 % der Wahlberechtigten ihre Stimme ab, um satte 10 Prozent weniger als 2017. Zur mit Abstand stärksten Partei sind damit die Nicht-Wähler geworden. In Österreich ist die Lage ähnlich fürchterlich. Bei der Bundespräsidentschaftswahl machten nur 66% von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Den amtierenden Bundespräsidenten haben am Ende 37 % der Wahlbürger wiedergewählt, er ist damit der Präsident einer Minderheit.

Den Parteien vertrauen bei den Jungen noch 14 %. In der Gesamtbevölkerung 18 %. Ziemlich erwischt hat es auch die Medien und ihre Macher. Ihnen vertrauen zwei Drittel der unter 30-Jährigen nicht mehr. Das Schlimmste an diesem Bild des Grauens ist aber, dass fast 40 % der jungen Österreicher nicht mehr glauben, dass bei uns noch Meinungsfreiheit herrscht, bei denen aus mittleren und unteren Bildungsschichten ist es sogar eine relative Mehrheit von 45 %. Im Gegensatz dazu sind 63% der Kids des obersten Gesellschaftsdrittels davon überzeugt, dass in unserem Land jeder, ohne Konsequenzen befürchten zu müssen, sagen kann, was er will.

Gesellschaft ist gespalten wie noch nie

Die Gesellschaft ist gespalten wie noch nie, zwischen den links-liberalen oberen Gesellschaftsschichten, die sich frei und stark fühlen und denen da unten, die ein Gefühl der Ohnmacht umfängt. Dazu passt, dass unser Staat sich im Eigentum der Akademiker, Parteiangestellten, Gewerkschafts- und Kammerfunktionären, Spitzenbeamten und Meinungsmacher befindet. In den Repräsentativorganen sitzen überwiegend Vertreter dieser Gruppen oder Menschen, die in der einen oder anderen Form von ihnen abhängig sind. Arbeiter, kleine Gewerbetreibende, Handelsangestellte, Menschen aus Pflegeberufen und vor allem Vertreter der Lohnsklaven des digitalen Kapitals, die in Call-Centern malochen oder mit Fahrrädern oder Lieferwägen den „besseren Leuten“ das Essen an die Tür bringen, finden sich dort nicht.

Und weil das so ist, befindet sich die Demokratie gegenwärtig in ihrer größten Repräsentationskrise seit 1945. Die einfachen Menschen sehen sich nicht mehr vom politischen System vertreten und sollte sich die Teuerungskrise in den nächsten Monaten noch stärker wie ein alles erstickender Alb auf sie legen, werden wohl viele von ihnen sich dazu hingezogen fühlen, ihre gelben Warnwesten aus dem Auto zu holen, um auf der Straße das Geschäft der Politik selbst in die Hand zu nehmen. Schuld am Verfall der politischen Vertretungskultur, sind jene Parteien, die in ihrer Funktionäre-Struktur und ihrem Weltbild eine Metamorphose von der Kultur der normalen Menschen zu der eines woken Akademikertums vollzogen haben. Mit einem verächtlich-pädagogischen Blick schauen nun die Geläuterten von ihrem Parnass der heiligen Wahrheit und der überlegenen Moralität auf die primitive und unaufgeklärte Masse hinunter.

Bevölkerung Burgenland schwer belastet

Weil sie die große Mehrheit der brav arbeitenden kleinen Steuerzahler für einfältig halten, versuchen die neuen Eliten sie mit der bornierten Verdrehung der Tatsachen zu manipulieren und hinters Licht zu führen. Eine der führenden sophistischen Rhetoren unserer Gegenwart ist die Grüne Clubobfrau im Parlament, Sigi Maurer. Mit einem Karrierehusarenritt von der Schule über die Universität direkt ins Parlament, ist sie zur Volksvertreterin geworden, denn ein wahres Politiktalent braucht keine Praxis in der Berufswelt, dort wo die banalen Bürger vierzig Jahre oder mehr verbringen müssen, um eine oft mickrige Pension zu bekommen. Vor zwei Wochen hat diese junge Frau uns nun darüber belehrt, dass es in Österreich keine Migrationskrise gibt. In der Zwischenzeit wissen wir, dass in diesem Jahr bereits 70.000  Asylanträge gestellt wurden, das sind um fast 200 % mehr als im Vorjahr. 90% der Antragssteller sind übrigens Männer. Die Frauen werden in Krieg und Elend zurückgelassen. Nicht sehr nobel.

Vor allem die Bevölkerung des Burgenlandes ist schwer belastet. Dort haben die Leute Angst, im Wald spazieren zu gehen, weil sie immer wieder auf Gruppen von jungen Männern treffen. Der Wald, so berichten Anrainer, sieht nun wie eine Müllhalde aus, weil die Illegalen dort alles, was sie nicht mehr brauchen, wegwerfen. Unheimlich sind vielen auch die mit Migranten vollgestopften Regionalbahnen. Sogar sozialistische Parteifunktionäre weinen nun schon Sebastian Kurz nach, zu dessen Regierungszeit die Balkanroute im Vergleich zu heute tatsächlich geschlossen war. Gegenwärtig werden unsere Grenzen förmlich von einem Flüchtlingstsunami heimgesucht, der alles hinwegfegt, was sich ihm in den Weg stellt. Nicht wenige Menschen fragen sich nun, ob Politikerinnen wie Pamela Rendi-Wagner oder Sigi Maurer sie für blöd verkaufen wollen, wenn sie davon reden, dass wir kein Flüchtlingsproblem haben.

Umdeutung des Weltgeschehens, Verschleierung des Realen, das ist die Hauptintention der linken Ideologen. Auch eine Expertin dieses Metiers ist die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock. Sie will die Sanktionen gegen Russland beibehalten, selbst wenn das deutsche Volk sie ablehnen sollte. Eine solche von Vertretern der demokratischen politischen Kultur des Westens bisher zumindest noch nicht offen getätigte Aussage, schleuderte die grüne Neo-Aristokratin dem niedrigen Volk ins Gesicht. Der dieserart zum Stimmvieh ohne Macht herabgestufte Plebs nimmt es ohne Widerworte hin. Annalenas täglicher, eitel aufgeblasener Mumpitz geht den Leuten offenbar zwischenzeitlich bei einem Ohr rein und beim anderen raus. Das einfache Volk hat längst auf Durchzug geschaltet und bleibt den Wahlen fern.

Baerbock hat sich selbst übertroffen

Selbst übertroffen hat sich die politisch korrekte Sauberfrau Baerbock mit einer Wortmeldung zu den Schlächtereien der muslimischen Herrenmenschen, die gerade im Iran vor sich gehen und sich gegen Frauen und ihre Unterstützer richten, die sich vom mittelalterlichen Koran-Patriarchat nicht mehr länger unter das Kopftuch zwingen lassen wollen. Das Kopftuch ist ein zentrales Symbol der Islamischen Republik Iran, genauso wie die zwanghafte Fixierung auf die Verhüllung der Weiblichkeit eines der symbolischen Kernelemente des politischen Islam ist. Ohne die mittelalterliche Kultur des Iran und seinen muslimischen Fanatismus wären Kopftuchzwang und gewalttätige Moralbrigaden nicht möglich. Zuerst brauchte die gute Frau Tage, um sich zur Gewaltorgie im Gottesstaat überhaupt zu äußern.

Offensichtlich tut sich die grüne Schickeria schwer damit, die Exzesse einer von ihr zur Opfergruppe stilisierten unaufgeklärten Religionsgemeinschaft zu kritisieren. Damit nicht genug, legte die grüne Ministerin noch nach und machte Folgendes kund: „Wenn die Polizei, wie es scheint, eine Frau zu Tode prügelt, weil sie aus Sicht der Sittenwärter ihr Kopftuch nicht richtig trägt, dann hat das nichts, aber auch gar nichts mit Religion oder Kultur zu tun.“ Eine solche total bescheuerte Realitätsverdrehung war dem linken Wochenmagazin „Jungle World“ zurecht keine Stellungnahme wert. Es druckte das Zitat unkommentiert in Riesenlettern ab. Denn das hier der Wahnsinn einer völligen ideologischen Verdrehtheit spricht, muss man niemanden mehr erklären. Es ist offensichtlich.