Bernhard Heinzlmaier: Das Ende der zweiten Ära Kurz
Wer noch nicht verstanden hat, was postmoderne Verhältnisse sind, der begreift es spätestens jetzt, wenn er die Grünen dabei beobachtet, wie sie Politik betreiben. Die Postmoderne ist das Zeitalter der Beliebigkeit, des Rollenspiels, des permanenten Identitätswechsels, meint eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier.
Die Grünen sind wandelbar wie der Baldanders des Simplizissimus. Dieser bringt es zustande, sich kurz hintereinander von einer Sau in einen Kuhfladen, dann in eine grüne Wiese und am Ende in einen Vogel zu verwandeln, der abhebt und im Nichts verschwindet. Die Grünen haben es vor aller unserer Augen vermocht, sich von einer radikalen linksidentitären Kampftruppe in einen ökobürgerlichen Schleppenträger einer neoliberal-konservativen türkisen Hybridpartei zu verwandeln. Leider besitzt aber nur die Führung der Grünen um die Verwandlungskünstler Kogler und Maurer die Fähigkeit zur Vielgestaltigkeit. Im Gegensatz zu diesen ist die Basis von Fundamentalisten durchsetzt. Vielen von diesen ist bei der letzten Wahl der Einzug ins Parlament gelungen. Dort warten sie seit Monaten auf nichts anderes, als die Koalition mit den Türkisen in die Luft zu sprengen. Der kommende Dienstag wäre ihr Tag gewesen, hätte nicht Sebastian Kurz im letzten Augenblick mit seinem „Schritt zur Seite“ dieses Zerstörungswerk verhindert.
Wie die SPÖ sind die Grünen ein Trojanisches Pferd. Nach außen lassen diese Parteien Angehörige der linksliberalen Bourgeoisie auftreten, in ihrem Inneren hat eine junge linke Truppe längst die Macht übernommen, die sich aus Öko-Totalitaristen, traditionellen marxistischen Linken und der sogenannten Bewegungslinken zusammensetzt, die aus radikalen Me-too-Aktivisten, Vertretern der staatsfeindlichen Antifa, Black-Lives-Matter-Fundamentalisten und LGBTQ+-Extremisten besteht.
Am weitesten fortgeschritten ist die klandestine Transformation der grünen und sozialdemokratischen Parteien in stramm linke Organisationen in der deutschen Sozialdemokratie, wo in der Bundestagsfraktion bereits 50 Abgeordnete der Jusos sitzen, die allesamt dem linken Flügel rund um Saskia Esken und Kevin Kühnert zuzuordnen sind. Zur Beruhigung der überwiegend bürgerlichen und kleinbürgerlichen Wählerschaft der SPD, wird der nächste deutsche Kanzler Olaf Scholz die von Merkel begonnene Narkotisierung der Zivilgesellschaft fortführen. Im Hintergrund bereiten sich währenddessen die radikalen Linken auf den historischen Moment vor, die Macht zu übernehmen und einen ökototalitären-planwirtschaftlichen Leviathan zu errichten, gegen den die DDR ein liberaler Staat war.
Progressiv-neoliberale Medien haben Sebastian Kurz aufs Korn genommen
Gleichzeitig hat sich über Jahre hinweg eine progressiv-neoliberale Mediokratie etabliert, die weitgehend die gesamte Medienlandschaft beherrscht und nur das berichtet, was in ihr Weltbild passt. Will man Einblicke zum Beispiel in die gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen in den Unternehmen des digitalen Kapitals bekommen, muss man Nischenmedien wie die Junge Welt, Neues Deutschland oder Konkret lesen. Will man erfahren, wie sich die Antifa die Adressen rechts-konservativer Aktivisten besorgt, diese aufsucht und sie krankenhausreif schlägt, ist die Lektüre der Jungen Freiheit unumgänglich.
Die progressiv-neoliberalen Medien haben nun in Österreich Sebastian Kurz aufs Korn genommen. In einer schon über Monate währenden konzertierten Aktion wird eine Berichterstattung über das sogenannte „System Kurz“ verbreitet, die in erster Linie aus haltlosen Anschuldigungen und dem Durchstechen von privaten Kommunikationen besteht, die der Intimsphäre der handelnden Personen entnommen und ins grelle Licht einer immer hysterischer und fieberhafter werdenden Medienkampagne gestellt werden.
Wie die Pegida-Bewegung in Deutschland, die ewig die politisch hohle Phrase „Merkel muss weg“ skandierte, geht es auch den Protagonisten dieser Alternative für Österreich nur darum, Sebastian Kurz abzuservieren. Was dann kommt, ist egal, Hauptsache der Dämon ist beseitigt. Vorübergehend bastelten Grüne, Sozialdemokraten und die dem Fetisch des ungezügelten Marktes verfallenen Neos sogar schamlos an einer Querfront-Regierung mit den Freiheitlichen. Also jene Leute, die seit mehr als 20 Jahren die Ausgrenzung der FPÖ betreiben und alle jene als Nazis diskreditieren, die wie die burgenländische SPÖ, ein politisches Bündnis mit den Freiheitlichen eingegangen sind. Hat man aber selbst die Macht vor Augen, ist dann alles erlaubt. Schon nach den Nationalratswahlen 2017 hat die Gruppe um den gescheiterten SPÖ-Vorsitzenden Christian Kern die FPÖ des H.C. Strache hinter den Kulissen förmlich um eine Koalition gegen Kurz angebettelt. Drei Jahre später hat nun auch die völlig orientierungslose Noch-Vorsitzende Rendi-Wagner, deren ungelenkes rhetorisches Herumgerudere auf der politischen Bühne nur mehr der Erheiterung des Wahlvolkes dienen kann, die Querfrontkarte ausgespielt und sich als Kanzlerin von Herbert Kickls Gnaden ins Spiel gebracht. Nachdem nun durch den intelligenten Schachzug von Sebastian Kurz die Querfront-Option zusammengebrochen ist, wird ab sofort wieder jeder von Frau Rendi-Wagner und Co in die rechte Ecke gestellt werden, der es wagt, auch nur den Namen Herbert Kickls auszusprechen. O tempora, o mores, möchte man ausrufen angesichts einer solchen Impertinenz.
Zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Jahren wird die Regierung gesprengt
Zu Sebastian Kurz passt gut der Satz von Michel Houellebecq, der da lautet, „haben sie keine Angst vor dem Glück; es existiert nicht“. Schon zum zweiten Mal innerhalb von wenigen Jahren wird ihm eine Regierung unter dem sprichwörtlichen Hintern weggesprengt. Beim ersten Mal war es eine an Lächerlichkeit nicht zu überbietende Suff- und Kokskomödie, in die ein offensichtlich von allen guten Geistern verlassener H.C. Strache hineintorkelte. Er meinte den großen Macker vor einer falschen attraktiven Oligarchin aus dem Osten heraushängen lassen zu müssen und ließ sich dabei auch noch von einem windigen Privatdetektiven filmen. Diese besoffene Groteske wurde dann von geschickten Silbenstechern und Wort- und Bildverdrehern, keiner weiß, warum man sie noch immer Journalisten nennt, zu einer politischen Räuberpistole zusammengepfriemelt und führte zum Ende der Koalition mit der Freiheitlichen Partei.
Dann kam Sebastian Kurz auf die Grünen, eine naheliegende Option, gehen im Westen Österreichs doch schon einige Landesparteien der Grünen Partei mit der ÖVP längere Zeit andächtig gemeinsam in die Sonntagsmesse. Hier scheint sich die postmoderne New-Age-Kultur mit Formen traditioneller Religiosität zu einer neuartigen spirituellen Mixtur verbunden zu haben.
Auf dem schleimig-glatten Wiener Bankett war die Verbindung Türkis-Grün von Anfang an weit davon entfernt, symbiotisch zu sein. Die unerfahrene Sigrid Maurer hatte die grüne Parlamentsfraktion niemals wirklich im Griff und der in die Jahre gekommene Haudegen Werner Kogler hatte seinen Zenit wohl schon zum Zeitpunkt überschritten, als er die Funktion des Vize-Kanzlers übernahm. Weil die Grünen das mit ihrem Hintern umwarfen, was Sebastian Kurz mit seinem Kopf aufgebaut hat, muss dieser nun wieder mit seinem Werk von vorne beginnen. Aber er ist ja noch jung und hat Zeit.
Kommentare
Ein bisschen bin ich von Kurz enttäuscht, dass er die Kanzlerschaft zurückgelegt hat. So bleibt mir eine erotischer Krimi vorenthalten. Man stelle sich vor, Pamela, Beate, Sigrid und Herbert in einem politischen Bett! Szenen aus der griechischen Mythologie mit all den Kämpfen unter den Göttern und Göttinnen. Aphrodite Pamela u. Ares Herbert fühlen sich zueinander hingezogen und hintertreiben alles, was sich gegen sie richtet, ohne je zusammen zu finden. Ob das homerische Gelächter über diese Viererkoalition Österreich nützt, sei dahingestellt. Amüsant wäre es allemal gewesen.
Super Beitrag. In zwei Punkten habe ich jedoch einen anderen Standpunkt: Hätten die Grünen seit Monaten auf nichts anderes gewartet, als die Koalition mit den Türkisen in die Luft zu sprengen, hätten sie schon Gelegenheiten gefunden, dies zu tun. Gerade wenn ich an die Abschiebung von Flüchtlingen denke. Ich denke, dass die Grünen nie überwunden haben, dass Rudolf Anschober nicht mehr Bestandteil der Regierung ist und sie die Türkisen für den Rücktritt Rudi Anschobers verantwortlich machen. Allerdings bin ich der Meinung, dass ihnen Sebastian Kurz schon selbst die Gelegenheit geboten hat, sich spät dafür zu rächen. Für seine Chats hat er schon selbst die Verantwortung und damit seinen Kontrahenten eben jenes Geschenk gemacht, das sie gebraucht haben, um ihn zu demontieren. Eine gewisse Mitschuld liegt meines Erachtens schon auch bei ihm selbst.
Brillante Analyse!
Herbert Kickl war als Innenminister nicht mehr akzeptabel, da er zusammen der WKStA die rechtswidrigen Razzien bei der BVT veranlaßt hatte auf Grund falscher INFOs von Personen mit FPÖ-Hintergrund!! Wahrscheinlich wollte er ein FPÖ-Netzwerk im BVT einführen, um seine rechtsradikalen Freunde zu decken!
Hervorragende Analyse, aber:
Kurz kommt nicht mehr zurück, weil die Ermittlungen viele Jahre dauern werden. Mit jeder Hausdurchsuchung und Beschlagnahme von Smartphones und Festplatten werden weitere Peinlichkeiten an die Öffentlichkeit gezerrt. Ob dabei strafrechtlich Relevantes herauskommt, ist fast schon nebensächlich. Es geht um die (mediale) Inszenierung der linken Jagdgesellschaft, die die “türkise ÖVP” systematisch vernichten will. Erstens, weil sie zu Wahlerfolgen der ÖVP geführt und die SPÖ entmachtet hat und zweitens, weil sie Strache zum Vizekanzler und Kickl zum Innenminister gemacht hat.
Die ÖVP wird so wieder zur schwarzen Verlierertruppe, die unter einem roten Bundeskanzler in eine große Koalition geht, bis sich irgendwann rot-grün(-pink) ausgeht.
So schaut’s aus, wenn nicht die (schwarze) ÖVP und die Kickl-FPÖ langsam zur Vernunft kommen, was eher unwahrscheinlich ist.
Ich möchte was über Kurz lesen, wenn er schon in der Headline steht. Ansonsten ändert die Headline “so schlecht sind die Grünen C…
Schade, dass Sie den genialen Kommentar nicht verstanden haben.
Ja, ich gebe zu. ein derart scharfsinniger Heinzlmaier ist vielleicht nichts für eindimensionalere Geister. Es ist keine Schande, Heinzlmaiers brillanten Gedankengängen nicht folgen zu können. Ich verstehe die Relativitätstheorie auch nicht und mag mich deswegen nicht schämen.
Werter P.! Ihr durchaus höflich formulierter Angriff perlt an mir ab wie ranziges Fett in einer Teflonpfanne! Wer Sätze wie “Im Hintergrund bereiten sich währenddessen die radikalen Linken auf den historischen Moment vor, die Macht zu übernehmen und einen ökototalitären-planwirtschaftlichen Leviathan zu errichten, gegen den die DDR ein liberaler Staat war.” Ernst nimmt, ist ein Duell nicht wert.
Super Artikel! Im Titel steht „ Das Ende der zweiten Ära Kurz“, aber dann wird zu 90 Prozent nur über die Grünen geredet. Kein Wort über Kurz Anstand oder die Ermittlungen. Der Autor hat echt ideologische Scheuklappen! Wurscht, weiß man eh….
Die ideologischen Scheuklappen haben immer nur die anderen, gell?
Hervorragend analysiert! Dankeschön, Herr Heinzlmaier!
Die Bürgerlichen waren immer eine klassische Rechtspartei und die Arbeiterschaft eine kl. Linkspartei.
👉 Das, was sich heute weltoffen, fortschrittlich und linksliberal nennt, ist ein aufgegeiltes Sammelsurium von gutbetuchten Lifestyle-Linken, die von ihrem Podest verächtlich und gehässig auf die Arbeiterschaft herunterblickt.
Liebe Grüße und bleibt gesund!
Nichts kann brutaler sein, als kleinbürgerlicher Opportunismus im Verein mit Neid und die daraus resultierende Hinterfotzigkeit, den sie gegen andere Bürgerliche loslassen. Wir erleben das gerade jetzt wieder …
Exzellente Analyse! Leider liest man so etwas nicht auch in anderen Medien …
Wer Kurz heute abschreibt, irrt sich. Er tritt beiseite, wird von mediokren Politikern und Journalisten geprügelt ohne Ende und kann warten, warten, warten, und wenn er gewartet hat, ist er in einem Alter, in dem andere Politiker normalerweise erstmals die Bühne betreten.
Und was ist mit seinen hutigen Gegnern? Kickl der Sympathiträger? Rendi die peinliche Dauerüberforderte, die nur noch Mitleid erregt? Kogler der nette Stammtischbruder? Und am Ende noch das pinke Plappermäulchen, das alles besser weiß und dabei doch nur lächerlich rüberkommt?
Auch die zweite Reihe ist von marginalsympathischen Leuten besetzt wie etwa das Almdudlerpärchen Krisper und Krainer und all die anderen Harlekins. Wer von den Erwähnten ist der Lächerlichste? Wir wissen es nicht und wenden uns mit Grausen.
@stottelemeyer: genial, das muss ich mir merken Almdudlerpärchen – you made my day!
So schön trefflich hat noch niemand die linke Jagdgesellschaft und ihre Helfershelfer und Wölfe im Schafpelz beschrieben wie Herr Prof. Heinzlmaier.
Herrlich formuliert! Dafür ein 🧡 Dankeschön!
Diese Leute, die sich auch die Guten & Anständigen nennen, haben in ihren grenzenlosen Hass nur eines im Sinn: Zerstören.
Alles Bürgerliche, alles, was nicht links ist, muss bis auf die Grundmauern restlos zerstört und auf der Bühne der Medien diskreditiert, verleumdet und schlussendlich unterm gemeinsamen Jubel verbrannt werden.
LG 🌼
Das ist einer der besten Artikel, die ich zur Causa prima und überhaupt zur politischen Situation in Österreich gelesen habe.
Danke, Hr. Heinzelmaier, you made my day.
Werter Herr Heinzlmaier, Ihre geniale Analyse der postmodernen Grünen teile ich inhaltlich voll und ganz, aber auf die Blender-Schmähs des Herrn Kurz fallen Sie leider noch immer herein. Zum Einen war es Kurz, der die Koalition mit der FPÖ gesprengt hat, wegen der Forderung des Kickl-Rücktritts, obwohl dieser mit Ibiza nichts zu tun hatte und die FPÖ sich darauf natürlich niemals eingelassen hätte. Zum Anderen ist auch die ÖVP, insbesondere die türkise, keine rechtskonservative Partei mehr sondern ebenso eine linke, postmoderne, die viele Überschneidungen mit den linksradikalen Grünen aufweist. Ich darf nur daran erinnern, die türkise ÖVP ist FÜR: das Gendern, Diversität und Quotenregelungen, die Homo-ehe, den de-facto-Impfzwang, Immigration (auch wenn sie rhetorisch so tut als ob, haben wir die höchste Immigrationquote pro Kopf in Europa, Kurz wollte den UN-Migrationspakt unterschreiben, war für “Resettlement” nach Europa, es werden nach wie vor keine Grenzzäune errichtet, Abschiebungen finden de facto nicht statt, etc.), hat die Schuldenunion der EU mitbeschlossen, unterstützt die neosozialistische Klima-Planwirtschaft der Grünen, tut nichts gegen überbordende Staatsschulden und hat noch immer keine Pensionsreform zustande gebracht. Was an dieser ÖVP bitteschön soll noch wertkonservativ sein? Kurz ist eine Marionette der globalen Hochfinanz, der supranationalen Organisationen und der internationalen Großkonzerne, er ist ja auch Mitglied bei den “Young Global Leaders” des WEF (Schwab und Konsorten), wo u.a. auch eine Baerbock drinnen sitzt. Die klein- und mittelständischen einheimischen Unternehmer sind dem Herrn Kurz herzlich egal.
Die Merkel hat die CDU nach links abdriften lassen und hat alles Bürgerliche/Wertkonservative gnadenlos entfernt.
Wer diesen Weg in der CDU nicht mitging, nennt sich heute “Werteunion“ oder AfD.
Dank Kurz gingen die türkisen ÖVPler nicht diesen Merkel-Weg. Nicht umsonst ist Kurz bei der Werteunion u AfD so beliebt.
“… nennt sich heute “Werteunion“ …” Die Werteunion ist mit dem Anspruch angetreten, die Bürgerlichen zu vertreten, aber seit der Wahl von Otte zum Vorsitzenden zu einem Esoterikerverein verkommen.
@Plattberger: Ich sehe das genau wie Sie. Im Moment wird man von allen über den Tisch gezogen. Dabei hat man die Wahl zwischen skrupellosen Globalisten oder der dekadenten Animal Farm. Machtbesoffenheit und Staatszersetzung von links bis rechts. Und im Hintergrund baut Biden ungestört und in Stille aus, wofür er Trump anprangerte: “America First”.
Basti Phantasti Amputationsschmerzkolumne
Chapeau! Der gesamte Artikel ein Treffer ins Schwarze (nicht politisch gemeint). Mehr von Heinzlmaier bitte!
Exzellenter Kommentar! Gratulation!
Eine gute Analyse! Bravo!
Brillanter Kommentar! Wer immer noch nicht mitbekommen hat. dass seit einer türkisen Regierung die Linke einen gnadenlosen Kampf gegen Kurz führt, liest offensichtlich keine österreichische Zeitung oder dreht TV nur bei den Vorstadtweibern auf.
“… ist die Lektüre der Jungen Freiheit unumgänglich.” Aber holla, lieber Herr Heinzlmaier! Mit diesem öffentlichen Bekenntnis werden Sie bestimmt auch auf der nächsten Abschussliste stehen, die irgend ein*e Antifaschist*_In demnächst in der Bundesrepublik lancieren wird.
Super Analyse. Chapeau.
Interessanter Vergleich mit den napoleonischen Kriegen – aber durchaus zutreffend. Ja leider, werden einige Landeshauptleute sich nicht als Politiker mit Rückgrat entpuppen, sondern dem medialen Spin gehorchend Kurz den Rücken zukehren. Mit der Konsequenz, dass sie selbst dann in der Wählergunst abfallen werden. Es wäre daher dringend notwendig Ihnen Heinzelmaiers Erkenntnisse zukommen zu lassen.
Die aktuelke politische Lage wurde sehr treffend und interessant dargestellt.
Ergänzend ist noch anzunerken, dass auch Brutus im Alten Rom letztendlich auch nur instrumentalisiert wurde und dann unter die “Räder” kam.
Ein schwerer strategischer Fehler, das Justizministerium aus der Hand zu geben
Hr. Heinzlmaier, danke für diesen Exkurs!! Ich hatte schon vermutet, dass bei diesen vielen, auf die rechte Reichshälfte gerichteten Ereignissen eine geplante Orchestrierung linker Seite dahinter stecken muss. So tief, wie Sie es hier darlegen, hätte ich es nicht vermutet. Danke, für all diese Querverweise, vor allem nach Deutschland.
Also meine wirkliche Gratulation zu dieser, hinter die Fassade blickende Analyse des derzeitigen politischen Geschehens, besser darzstellen ist nicht möglich. Und ja, wer immer diese Idee hatte, Sebastian Kurz möge durch einen “side step” sich aus der Schusslinie nehmen, und seine “politischen Truppen” gegen die Rollkommandos der WKSTA neu aufstellen, der hat sich wohl die Napolionischen Kriege zum Vorbild genommen, immer wieder überraschte Napoleon sein Gegener mit solchen “Scheinmanövern”, auf die seine Gegner immer wieder hereinfielen, so geschehen auch gestern im Paralament, an “negativer Komik” nicht zu überbieten, weil hier Schattenkämpfe stattfanden, alle gegen Kurz, nur der war weder da noch ist er Bundeskanzler. Fazit ? Rendi-Wagner hat sich selbst mit der angedachten Koalition mit Kickl aus dem Rennen genommen, die SPÖ schwer geschädigt, Werner Kogler ist politisch tot, weil – wie in der Welt-Literatur nachzulesen- niemand ” Verräter ” liebt, sie werden “zwischen dem Besten aus beiden Welten” untergehen. Also die Linien der “Kurz- muss-weg” -Phalanx lichten sich, auch strafrechtlich, wenn man gestern das Interview mit seinem Strafrechts-Professor der Uni Wien in der ZIB 2 gehört hat, alles sehr,sehr dünn. Einzig und allein, alle steuerfinazierten Medien, von der Herrmann/Pandi-Zeitung, über die Caritas-Kampfblätter Presse/Kleine Zeitung und dem abgewirtschafteten “Christian Konrad – Wir haben zu wenige Migranten im Land”-Blatt Kurier, schießen noch immer aus allen Rohren. Man darf gespannt sein, langweilig wird es uns in Österreich sicher nicht, für mich wichtig, die Politik von Sebastian Kurz wird weitergeführt, allerdings ist er derzeit – wie Napoleon auf Elba – vom Bundeskanzleramt in die Lichtenfelsgasse verbannt worden, allerdings ist Napoleon bekanntermaßen von dort wieder zurück gekommen, auch Sebastian Kurz wird es schaffen, obwohl seine “alten Generäle” in den Ländern ihm zunehmend in den Rücken fallen.
An einer Direktpassage von Elba nach St. Helena wird natürlich weiterhin mit Hochdruck gearbeitet. Zwischenstopps ausschließlich zur Aufnahme zusätzlicher Passagiere (Schallenberg bekam gestern die offizielle Einladung).
@CK 👍
Danke für die pointierte Situationsdarstellung, sie könnte nicht treffender formuliert werden!
Ich hoffe, dass die ÖVP aus diesem Fiasko einiges gelernt hat:
– die Grünen als Koalitionspartner kontrakarieren alles, was sich der ÖVP-Wähler von der Partei, der er seine Stimme anvertraut hat, erwartet hat. In gleich welchem Themenbereich. Aus dieser “Partnerschaft” muss die ÖVP schleunigst raus. Die Chance dazu besteht jederzeit.
– als Justizminister ist dringend ein seriöser, bürgerlicher und in der Sache sattelfester Vollblut-Jurist erforderlich, der strafrechtliche (zu Recht) Aspekte verfolgen lässt und persönlichkeitsrechtsverletzende Veröffentlichungen aus Ermittlungsakten sanktioniert und unterbindet. Und keine ideologisch motivierten Kreuzzüge abnickt. Die Chance dazu besteht wohl erst wieder nach dem ersten Punkt der Liste.
– es ist unbedingt wieder ein wählbarer und attraktiver bürgerlicher Kandidat für das Bundespräsidentenamt erforderlich. Das Thema steht nächstes Jahr auf der Tagesordnung, also schon recht bald.
– die einzige Chance für die Demokratie besteht darin, den Filz zwischen Politik und Medien zu lösen. Insbesondere aus Sicht der Mitte-Rechts-Parteien. An wessen Seite diese im Zweifelsfall stehen, ist mehr als klar geworden. Hier wäre ein klares Verbot jeder Medienfinanzierung öffentlicher Stellen (Bundes- und Landesregierungen, staatsnahe Unternehmen, …) durch Inserate, Studien, Umfragen etc. geboten, sowie das Ende jeder Zwangsgebühren. Sodass sich die Medien wieder vom Leser und aus Werbeeinnahmen finanzieren müssen, und somit das berichten müssen, wofür der Kunde bereit ist, Geld zu zahlen statt Propaganda und Haltungsjournalismus.
Dann sehe ich noch Chancen.
@NoName: treffend zusammengefasst – so sehe ich das auch.
100%ig Ihrer Meinung.
Danke, für Ihren auf den Punkt gebrachten Bericht. Es geht rechts wie links um Macht mit allen Mitteln. Schon seit Jahren wird in Österreich aber auch in ganz Europa eine linke Allianz angestrebt, argumentiert mit Klimawandel und Aufnahme von Flüchtlingen. Beide Themen berühren die Menschen und das wird von politisch links orientierten Parteien entsprechend befeuert. Das macht eine sachliche Herangehensweise an die Problematik unmöglich. Demonstrationen statt Diskussionen am runden Tisch sind wieder an der Tagesordnung. Die, die von Toleranz sprechen verurteilen anders Denkende. Alles wird auf die menschliche Ebene gestellt und deshalb müssen die anders Denkenden auch als Menschen vernichtet werden. Es muss Strache im Ibiza Video und jetzt Kurz über privateste Chats, die strafrechtlich nicht relevant sind als Menschen diffamiert werden. Das bleibt nachhaltig bei den Bürgern hängen. Ganz so optimistisch teile ich ihre Ansicht nicht, dass Kurz sein Werk wieder von vorne beginnen kann. Denn die scheinheiligen schwarzen ÖVPler kommen wieder an die Oberfläche. Beim Parteitag Ende August noch hoch gejubelt lassen sie Kurz (in seinem Erfolg haben sich alle gesonnt) jetzt genau so tief fallen. Plötzlich gilt die Unschuldsvermutung nicht mehr!