Dass die grünen Parteien, ganz wie es Sahra Wagenknecht gesagt hat, nicht nur die gefährlichsten, sondern auch die dümmsten unserer Zeit sind, wissen alle jene, die die letzte Rede Annalena Baerbocks zur „Transformation“ Europas gehört haben. Ohne mit einer Wimper der Vernunft zu zucken, hat sie in dieser Kenia zum energiepolitischen Vorbild für das technologisch hochentwickelte Europa erhoben. Baerbock bejubelte, dass in Kenia schon heute 90 % der Energie aus erneuerbaren Quellen gewonnen wird. Das ist auch leicht möglich, weil Kenia ein bitterarmes Agrarland ist, in dem der Pflug noch von Ochsen gezogen wird. Industrie gibt es in Kenia nahezu keine, die Energie verbrauchen könnte. Lassen wir die grüne Politik der Deindustrialisierung weiter zu, wird auch Europa bald wieder ein ärmlicher Agrarkontinent sein. Und die Ochsen, die dort Feldarbeit leisten, werden wir sein, die wir den grünen Ideen nicht zur rechten Zeit entschieden genug entgegengetreten sind.

Grüne Politik ist reine Ideologie ohne Realitätsbezug. Kinderbuchautoren, Theologen, Musikwissenschafter und Experten der Genderforschung haben sich einen kruden Weltentwurf ausgemalt, den sie nun in Koalitionen mit nützlichen Einfaltspinseln aus bürgerlichen, sozialdemokratischen und liberalen Parteien durchsetzen. Im Kern ist grüne Politik nichts anderes als eine Art postmoderner Ökokommunismus, der sowohl der Wirtschaft als auch der Lebenswelt der Menschen ein starres Regulierungsregime aufzwingt, dem eine gesinnungsethische Rechtfertigung zugrunde liegt. Fiat iustitia et pereat mundus. Die grünen Ideen sollen herrschen, auch wenn die ganze Welt daran zugrunde geht. Die Leute, die von diesem Wahlspruch geleitet sind, sind heute die größte Gefahr für unsere Freiheit. Und wie alle Populisten wenden die Grünen das Mittel der Angstpropaganda an, um das Volk auf ihre Seite zu bringen. Die Inquisitionsrhetorik in der Art von „wir werden alle verbrennen“, entfacht vor allem bei labilen Menschen eine fatale Wirkung. Aus Furcht vor dem drohenden Fegefeuer, kleben sie sich auf Straßen fest, bald werden sie wohl SUVs anzünden und die Yachten der Reichen in die Luft jagen, denn der neue Gott Klima will es. Selbst der Ökoterrorismus von Fanatikern kann die grünen Fundis nicht von ihrem ruinösen Irrweg abbringen. Schamlos wird der Klimawandel weiter übertrieben. Dabei sehen die grünen Akteure wie Vorzugschüler und Kirchentags-Aktivisten aus, die kein Wässerchen trüben können. Der fanatische Mönch Savonarola hatte vielleicht recht, als er meinte, je gesitteter sich ein Tyrann nach außen zeigt, desto verschlagener und bösartiger ist er.

Aber nicht nur vor der ökonomischen und energiepolitischen Transformationsdrohung der Grünen muss man sich fürchten, auch die kulturelle Umwandlung, die auf der Tagesordnung steht, sollte uns beunruhigen. Da wäre zunächst der sakrale Feminismus, der nicht kritisiert werden darf und der jeden Mann zum toxischen Unhold erklärt, sollte er es wagen, in einem Fitness-Studio eine Frau auch nur flüchtig anzublicken, die im engen Catsuit an ihm vorüberläuft. Dass die Natur den männlichen, aber auch den weiblichen Blick, automatisch auf die Geschlechtsmerkmale des anderen Geschlechts lenkt, ja bei Strafe des biologischen Untergangs der Menschheit lenken muss, darf heute weder gedacht noch ausgesprochen werden.

Wer konfusen Theorie des woken Feminismus widerspricht, wird verfolgt

Wer den konfusen Theorien des woken Feminismus, die genauso realitätsfremd wie frei von Vernunft sind, widerspricht oder deren Sprachkonventionen nicht beachtet, der wird denunziert und verfolgt. Wie jetzt gerade eine Salzburger Schuldirektorin, die von ihren Schülerinnen verlangt hat, sich in der Schule nicht zu freizügig zu kleiden. Denunziert wurde die Frau übrigens von einer ÖGB-Mitarbeiterin, die einen Elternbrief öffentlich machte und so die Hetzmeute des Wokismus auf die Spur der Schuldirektorin lenkte. Natürlich ist es keine Frage, dass sich eine erwachsene Frau in einer liberalen Gesellschaft so anziehen können muss, wie sie will und sogar, wenn sie nackt durch die Straßen geht, darf das kein Freibrief für Männer sein, über sie herzufallen. Aber das kleine neue Problem, das wir in Österreich haben und das wir beachten müssen, sind die jungen Männer aus dem muslimischen Kulturkreis, die wir massenhaft in unser Land importiert haben und die sich einen Schmarren um die Regeln unseres Liberalismus kümmern und freizügig auftretende junge Frauen als unmissverständliche Einladung auffassen. Das hängt damit zusammen, dass in Syrien, Afghanistan oder dem Irak die Art wie sich Frauen kleiden dürfen, streng reglementiert ist. Bei uns, in einem säkularen postmodernen Land, können Frauen, auch wenn es um Körper und Sexualität geht, mit Sprache und Symbolen spielen wie sie wollen. Was sie zeigen und sagen, bedeutet oft aber dann genau das Gegenteil von dem, wie es von Männern aus alten, unaufgeklärten Kulturen gelesen wird. Nicht ohne Grund gebietet die muslimische Religion den Frauen die Verhüllung. Die Muslime wissen wohl genau, wozu kulturell ungezügelte archaische Männlichkeit fähig ist, wenn man sie weiblichen Reizen aussetzt.

Vor allem aber was Minderjährige betrifft, sollten wir uns auf die neue Situation einstellen. Deshalb hat die Direktorin recht, wenn sie darauf drängt, dass Mädchen nicht mit bauchfreien Oberteilen, Träger-Tops und tief dekolletiert in die Schule kommen. Es ist das Beste für ihre Sicherheit in einer Einwanderungsgesellschaft. Die Mehrheit der Eltern interpretiert das auch nicht als Anschlag auf den Feminismus, sondern als Versuch, zu verhindern, dass sich junge Frauen unter der Anleitung der Modeindustrie selbst auf ihren Körper reduzieren und in der Folge von bestimmten Männern nur mehr als willige Körperwesen gelesen werden. Interessant ist allemal, dass sich, vor allem für Links-Grüne, das ganze gesellschaftliche Leben, wenn sie nicht gerade Klimapanik verbreiten, nur um Sex und sexuelle Identitäten zu drehen scheint. Da wird dann bejubelt, wenn im Kindergarten des Staatsfunks Karikaturen von nackten Trans-Personen gezeigt werden, wenn Kinderbetreuungseinrichtungen Kuschelräume für Doktorspiele einrichten oder Dragqueens Kindern Geschichten vorlesen und am Wiener Ring Angehörige der schwul-lesbischen Community wie nackte Derwische tanzen.

Ist das Ziel der links-grünen kulturellen Transformation die gläserne Gesellschaft, in der alles das öffentlich gemacht wird, was sich in der mitteleuropäischen Zivilisation bisher in privaten Räumen ereignet hat? Ist der geheime Plan die Schaffung einer totalen Transparenzgesellschaft, in der das Ideal der Sichtbarkeit herrscht und sich alle enthüllen müssen? Wenn man das Internet betrachtet, scheint es in diese Richtung zu gehen. Dort entblößen sich viele bereits ohne Zwang. Sie haben das Transparenzgebot bereits internalisiert. Diese Menschen sollten aber bedenken, dass wer alles von sich zeigt, auch alle Geheimnisse auslöscht, die es bei ihm zu entdecken geben könnte. Menschen ohne Geheimnisse sind uninteressant und reizlos. Die grüne Gesellschaft wird die sterbenslangweilige Einöde des Offensichtlichen sein. Denn wo alles transparent ist, gibt es nichts mehr zu vermuten, zu hoffen, zu entdecken. Das muss man auch den jungen Mädchen sagen, die im Alltag herumlaufen, als würden sie gerade auf dem Weg zur nächsten Pride-Parade oder in einen Swingerclub sein. Der mutigen Direktorin Dank und Anerkennung dafür.