
Bernhard Heinzlmaier: Hegemonie der linken Kultur
Staatsanwälte mit offener Abneigung gegen die Partei, gegen die sie ermitteln, blutrünstige Theaterstücke, die offen den Mord an österreichischen Prominenten und Jesus Christus darstellen, oder kuriose Presserats-Entscheidungen: Das alles bringt manch einen dazu, sich verwundert die Augen zu reiben – dahinter steckt die Hegemonie der linken Kultur, wie eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier weiß.
Manchmal reibt man sich verwundert die Augen, wirft man einen Blick auf das, was sich gerade in Österreich abspielt. Da hängt ein Staatsanwalt eine Karikatur in seinen Amtsräumen auf, die die ÖVP-Spitze mit langen Pinocchio-Nasen darstellt und er darf unbehelligt weiterermitteln, obwohl es die Spatzen von den Dächern pfeifen, dass er ein prononcierter ÖVP-Hasser ist. Das rote Volkstheater führt ein Stück einer unbekannten österreichischen Trivialschriftstellerin auf, in dem Andreas Gabalier, Didi Mateschitz, André Heller und Jesus Christus hingerichtet werden. Mutig wäre die gute Frau, würde sie den Propheten Mohammed auf der Bühne abmurksen lassen, aber das wäre dann antimuslimischer Rassismus und würde wütende Protestaktionen nach sich ziehen. Als Satire würden eine solche Islamaneignung die IGGÖ und die Muslimische Jugend nicht durchgehen lassen. Den christlichen Gott hingegen kann man ungestraft schänden. Sind doch die Christen dermaßen demoralisiert und in die Ecke gedrängt, dass sie die größten Blasphemien demütig über sich ergehen lassen.
Die herausragende politische Kuriosität der letzten Zeit ist aber ohne Zweifel die Entscheidung des österreichischen Presserats, die scheußliche Herabwürdigung der Lebensgefährtin von Sebastian Kurz, die das Wiener Bobo-Blättchen Falter in Umlauf brachte, nicht zu verurteilen. Demnach ist es also nun legitim, wenn man die Frau des Ex-Regierungschefs über das Unterhemd hinaus auszieht und einer geifernden und giftspritzenden linken Meute nackt vorführt, die nur dann zur höchsten Lust gelangt, wenn sie bei der Erniedrigung eines Mitmenschen zusehen kann.
Die linke Weltanschauung dominiert (fast) überall
Betrachtet man die Zusammensetzung des 1. Senats des österreichischen Presserates, der diese völlig desolate Entscheidung getroffen hat, dann weiß man sofort, warum diese nur so und nicht anders ausfallen konnte. Dem Gremium, das von der früheren roten Justizministerin Maria Berger geführt wird, gehören neben der aus der linken Szene kommenden Ingrid Brodnig überwiegend der SPÖ zugehörige oder SPÖ-nahe Medienleute an. Von elf Senatsmitgliedern sind es gerade einmal drei, die man nicht im weiteren Sinn dem Milieu der Kulturlinken zuordnen kann.
Justiz, Kirchen, Universitäten, Schulen, Medien, in all diesen Institutionen dominieren heute linke Weltanschauungen und Werthaltungen. Wie konnte es dazu kommen? Dies hängt in erster Linie mit einem Strategiewechsel zusammen, der sich in den 1970er Jahren in der Linken durch die Rezeption der Schriften des kommunistischen Theoretikers Antonio Gramsci vollzog. Die Jungsozialisten um Michael Häupl führten Symposien durch, anlässlich derer internationale Gramsci-Experten die Zuhörer in dessen Theorie der Machtergreifung einführten. Gramsci war der Auffassung, dass man nur dann eine langfristig stabile Machtposition erreichen kann, wenn man in einer Gesellschaft die kulturelle Hegemonie und damit eine durchgehend linke Deutungshoheit über alle Lebensbereiche erreicht. Kurzfristige politische Erfolge bei Wahlen sind nur flüchtig und vergehen so schnell, wie sie gekommen sind. Gelingt es hingegen, sich in das Bewusstsein der Menschen einzuschleichen und die „zu einer individuellen Wolke“ zerstäubte Masse zu synchronisieren und so in einen einheitlich denkenden und agierenden Klassenkörper zu verwandeln, dann ist es möglich, im Zuge eines langwierigen „Stellungskrieges“ die Macht des Bürgertums zu brechen und die totale Herrschaft des Proletariats und der mit ihm verbündeten Klassen zu erreichen.
Das Hegemoniekonzept der Linken ist voll aufgegangen
Der wichtigste Faktor beim Projekt der Machtübernahme durch die Linke sind für Gramsci die Medien. Sie müssen durch die Infiltration von linken Journalisten weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Darüber hinaus ist alles, was die öffentliche Meinung direkt oder indirekt beeinflusst, mit der Methode einer stillen Revolution, die sich hinter dem Rücken der Akteure vollzieht, in den Griff zu bekommen. Von den Bibliotheken, Schulen über die Architektur bis hin zur Anlage der Straßen und deren Namen muss alles gleichgeschaltet werden. Die Welle der Straßenumbenennungen, die jetzt gerade Amerika und Europa überzieht, gehört zum Konzept der Linken, die Hegemonie über alle „ideologischen Strukturen“ der Gesellschaft zu erreichen. Wenn nun also die Denkmäler von Kant, Hegel, Nietzsche, Lueger oder Christoph Kolumbus fallen, so ist das Teil des großen Plans des Kampfes um das Bewusstsein der Menschen.
Das Hegemoniekonzept der Linken ist, wie wir heute sehen, voll aufgegangen. Linke Entristen, also Leute, die sich der Taktik des gezielten Eindringens in andere Institutionen, Organisationen und Bewegungen bedienen, haben selbst in Kern- und Herzstücken sozialdemokratischer oder konservativer Strukturen Fuß gefasst. Heute sitzen sie im Kreisky-Forum ebenso wie in der Redaktion der altehrwürdigen Tageszeitung „Die Presse“ oder der schwarzen Wiener Wirtschaftskammer und ziehen dort in Abstimmung mit Gleichgesinnten die Fäden.
Bis zur linken Vorherrschaft am Politparkett ist es nur eine Frage der Zeit
Interessant ist es zu sehen, dass die Schriften des italienischen Kommunisten Gramsci nicht nur für die Linke, sondern auch für die Rechte gewinnbringende Handreichungen sind. Schon im Jahr 1985 empfahl der Wortführer der neuen Rechten in Frankreich, Alain de Benoist, den Aktivisten von rechten Bewegungen das Lesen der „Gefängnishefte“ von Gramsci. Aus ihnen könnte gelernt werden, wie die „Kulturrevolution von rechts“ funktioniert. Ähnlich wie Gramsci empfiehlt Benoist den kulturellen Stellungskrieg, er spricht von metapolitischen Strategien, durch die ein allgemeines gesellschaftliches Klima geschaffen wird, das die rechten politischen Diskurse „wahrer klingen lässt“. Und auch bei Benoist geht es darum, die politische Machtergreifung durch das Einwirken auf kulturelle Felder im vorpolitischen Raum – Ideologien, Mythen, Religionen, Theater, Literatur, Popkultur, Jugendevents – vorzubereiten.
Die kulturelle Hegemonie ist die Voraussetzung dafür, dass der linke und der rechte Totalitarismus an die Macht kommen. Klimabewegung, Frauenbewegung, Friedensbewegung, MeToo-Bewegung, LGBTQ+-Bewegung, der gesamte Medienapparat und die Kulturszene sind heute fest in linker Hand. Es ist nur mehr eine Frage der Zeit, bis die Linke den Sprung von den Hinterbühnen der kulturellen Macht auf die Vorderbühne der politischen Macht schafft. Die Parteien der bürgerlichen Mitte und des Rechtskonservatismus haben zu wenig Gramsci und Alain de Benoist gelesen. Die Linke ist heute in der Offensive, weil sie sich schon vor 50 Jahren in die Schriften des von Mussolini in den Kerker geworfenen großen Denkers Antonio Gramsci vertieft hat.
Übrigens ein schönes Beispiel dafür, dass Politik ohne Geist nicht funktioniert und theorielose Machtpolitik nur vorübergehende Erfolge zeitigen kann.
Kommentare
großsrtige Analyse, vielen Dank. Da haben sie aber in der SPÖ viel an Reinigung zu tun, oder?
die ehemals bürgerlich – liberale “Presse” wurde durch die Einsetzung eines geeigneten Chefredakteurs ebenfalls auf diesen Kurs gebracht.
Ekelhaft.
Bei Strache hätte das nicht gegeben. Da hätte die Presselandschaft vollkommen anders ausgesehen.
Eigentlich überraschend dass derartige Kommentare überhaupt noch veröffentlicht werden dürfen. Offensichtlich ist es den Linken noch nicht gelungen, die absolute Macht über Medien zu erreichen.
ORF, Falter und Standard sind dabei nur die Speerspitzen, der Rest nahezu ausschließlich Herde.
Gute Analyse, aber im Grunde nichts Neues. Und es ist definitiv zu spät. Was scheinbar auch die ÖVP erkannt hat, denn sie wehrt sich offensichtlich gar nicht mehr.
Ausgezeichnete Analyse. Jetzt ist es leider zu spät für die bürgerlichen Parteien, das Steuer noch herumzureißen.
Ein wirklich ausgezeichneter Kommentar. Danke!
Um derart linkskritische Analysen zu veröffentlichen, bedarf es für einen publizistisch tätigen Intellektuellen genau aus den Gründen, die Heinzlmaier herausstellt, einigen Mut – jenen der Aufklärung!
Sapere aude, Bernhard!
Das stimmt so einfach nicht. Die Liberalen und Konservativen unterstützen die SPÖ, Neos und Grünen, die sich für unbegrenzte Masseneinwanderung einsetzen, weil so der Sozialstaat restlos vernichtet wird, sklavenähnliche Zustände wieder normal werden. DAS ist die Macht der “Linken”.
Wird eh nicht erscheinen, wie all meine Postings sonst, aber es lernt zumindest der Zensor.
Danke, endlich klar beschrieben was hier vor sich geht.
Warum wehren wir uns nicht ?????
… weil sonst die Nazi-Keule kommt. Und Sie wollen doch kein Nazi sein, oder? Na sehen Sie…
Ein exzellenter und sehr wichtiger Kommentar! Man kann nur hoffen, dass ihn auch einige Konservative lesen und verstehen… V.a. dann, wenn eine neue Gender-Förderung, Antirassismus-Initiative, Kulturförderung etc ansteht…
Die bösen rechten Medien sind sich vermutlich ja zu schade auch nur annähernd so “satirische” Darstellungen mit roten Politikern rauszuhauen, wie das nun höchst presseratlich abgesegnete Falter-“Vorbild. Wäre aber mal zu testen wie sich Photomontagen mit den Ehegesponsen der diversen Roten (Rendi-Wagner, Ludwig, Luger, Doskozil, Kaiser …) darstellen. Sobald man auch nur ein einziges Mal ein öffentliches Bild findet wo diese zusammen mit ihren berühmten Ehepartnern gemeinsam zu sehen sind (bei einer Feier, bei einer Wahlkampfveranstaltung, im Theater, etc.), scheint ja schon Anlaß genug zu sein eine verunglimpfbare öffentliche Person zu werden.
Unsere Sprache und Kultur mittels Gender verunstalten, ist nur ein Teil von der linken Zerstörungskultur. Überall Verlotterung, Hässlichkeit, Zerstörung und Primitivität.
Das Kredo der gottlosen Linken lautet:
Alle liberalen, christlichen und bürgerlichen Werte müssen zuerst verspottet, dann durch den Dreck gezogen und schlussendlich nachhaltig zerstört werden!
Was Marx, Lenin, Che Guevara & Co nicht geschafft haben, das wird ihnen mit Hilfe von muslimischer Massenzuwanderung und bürgerlicher Ignoranz auch noch gelingen!
Noch einmal, weil es nicht nur dramatisch klingt, sondern auch dramatisch ist:
Das wirklich Schlimme an dem linken Zerstörungswerk ist, dass die Bürgerlichen und Liberalen nicht nur tatenlos zusehen, sondern in ihrer ganzen Ignoranz (aber auch Arroganz und Opportunismus) teilweise sogar kräftig mithelfen!
Endlich sagts mal einer.
Das sagen bereits sehr viele im Land. Herr Heinzlmaier bringt es mit seinen Artikeln immer genau auf den Punkt.
Früher hörte sich die Jugend auch mal gerne die Erzählungen und Ansichten der Alten an.
Heutzutage sind die Alten nur noch Lasst, Umweltverschmutzer und eigentlich untragbar.
Die Gesellschaft hat sich zurück entwickelt, Medien, Justiz, Kultur und Politik sind zu einem farblosen Gemisch aus unterdurchschnittlich intelligenten, sich gegenseitig die Ellbogen zum Gruße reichenden Objekten geworden.
Langweilig, lustlos, laut und überaus gefährlich für die geistige Entwicklung eines Landes.
“Endlich sagts mal einer.” Schmarrn. Machen Sie die Augen auf. Heinzlmaier ist ein Epigone. Viele andere, Lilla, Peterson, und viele mehr benennen das Problem schon seit Jahren.
Taktik der Linken in Kurzform ➡steter Tropfen höhlt den Stein!……die Philosophie der Linken muss so lange in die Gehirne der Menschen hinein getrommelt werden ,bis sie als die einzig richtige Wahrheit akzeptiert und übernommen wird……sind genug gleichgeschaltete Gehirne vorhanden➡Ziel erreicht!!😎
Ein brillianter Artikel. Meiner Ansicht nacht wird es aber nicht mit der linken Machtübernahme enden, denn dazu muss man echt was drauf haben. Es wird in eher in Chaos, wachsender Armut und Verfall enden. Wenn es nicht gelingt gegenzusteuern …
Das Pendel wird sich wieder in die andere Richtung bewegen. Und dann wird das große Heulen und Zähneklappern laut zu vernehmen sein.
Danke!
Es scheint so, als hätte wir nur die Wahl zwischen einer linken Hegemonie oder einer rechtspopulistischen Hegemonie nach Art von Orban.
Die Idee einer liberalen, gesinnungsneutralen, pluralistischen Gesellschaft ist wohl eine utopische Erzählung.
“Der Liberalismus ist der Kampf um eine Bühne, damit andere darauf spielen können” – das hat ein kluger Liberaler mal gemeint. Und er scheint tatsächlich richtig zu liegen.
Was Heinzlmeier falsch einschätzt: Die linke Hegemonie ist die Hegemonie einer kleinen Elite. Die Masse der Österreicher ist weder progressiv noch links, sondern im Kern konservativ. Um die Rechte zur politischen Hegemonialmacht zu machen, benötigt es keine Gramsci-Strategie, die Jahrzehnte benötigt. Es benötigt nur das gezielte Triggern von niedrigen völkischen Instinkten. Orban hat es vorgemacht.
Die linke Hegemonie ist auch eine Folge einer rechten Zurückhaltung.
Wenn dann aber mal ein etwas charismatischerer Politiker auftaucht, der klare konservative Politik mit populistischen Elementen verbindet – wie Sebastian Kurz – dann ist es mit der linken politischen Mehrheit sofort vorbei in diesem Land.
Solange sich diese rechte politische Mehrheit an die ungeschriebenen Gesetze hält, wird die linke gesellschaftliche Hegemonie aber aufrecht erhalten bleiben. Wenn diese rechte politische Mehrheit aber ihre politische Macht ausspielt und gesellschaftlich wichtige Postitionen besetzt, dann ist es vorbei mit der gesellschaftlichen Hegemonie – ganz ohne Gramsci Strategie. Das alles kann man sich bei Orban als Blaupause angucken. Der Preis für diese Wende wäre halt, dass das Land an äusseren Rand Europas gedrängt wird.
Persönlich bin ich der Überzeugung, dass es sich im Zweifel mit einer linken gesellschaftlichen Hegemonie besser leben lässt als mit einem Orban System. Optimal sind beide Systeme nicht. Aber wenn es tatsächlich nur diese zwei Optionen gibt, dann sind wir gut beraten, die erste zu wählen.
Da bin ich anderer Meinung. Es geht nicht nur um Österreich, es geht um ganz Europa. Wikipedia- Silberstein nachlesen, wieviele Wahlen die schon manipuliert haben, bis Südamerika. Die Ungarn haben den Kommunismus schon genossen, ich glaube die haben genug davon.
Andreas Gabalier, Didi Mateschitz, André Heller und Jesus Christus stehen für die Linken als Synonym für alles, was sie aus ganzen Herzen verachten, hassen und am liebsten öffentlich vernichten und verbrennen würden, wenn sie nur dürften …
Unter dem Deckmantel der freien Kunst dürfen sie aber auf der Bühne ihren ganzen Hass freien Lauf lassen, und das Bedürfnis nach töten, morden und vernichten hemmungslos ausleben.
Nur eines dürfen sie nicht, Mohamed auch nur schief ansehen, denn dann sind sie selber Objekt des Hasses und des Vernichtens. Und das wissen sie …
Eine prägnante Darstellung über den Erfolg des Kulturmarxismus auf allen Linien nicht nur in Österreich – auch in den westeuropäischen Staaten, der USA und Kanada!
Kann nur zustimmen.
Siehe jetzt Canada.
Ein bedrückend zu lesender Beitrag! Nur mit der Überschrift bin ich nicht einverstanden – das was die linken unter dem Titel ‘Kultur’ veranstalten würde ich ganz anders nennen.
Dieser Artikel kann nur voll unterschrieben werden. Doch das
wird uns nicht weiterbringen,
solange es nicht Rechts von Links
versteht einigermaßen an dem
gemeinsamen Seil zu ziehen.
Einige weitere Beispiele: der
Gender Ständer beim Orf
und an den Unis, oder ein
Werbespot der Frau Gewessler,
der mit einer Rattenband die
Leichen aus den Heizkellern
der Österreicher holen will.
Bevor die Welt verbrutzelt.
Wir müssen viel schneller reagieren,
bevor die Welt links verbruntzelt.
Gesinnungs-Staatsanwaltschaft?
Die bürgerliche Gesellschaft wird zerstört. Leistung zählt nicht mehr, sondern Identitätsmerkmale. Leider lässt sich die bürgerliche Gesellschaft das auch gefallen.
Wieder einmal ein Artikel der Extraklasse.
Ausgangspunkt dieser Entwicklung ist Wien. August Wöginger hat einmal den Ausspruch getan, dass unsere Kinder (aus den Bundesländern) mit familiären ÖVP Hintergrund nach einem Studium in Wien als Grüne zurück kommen.
Die ÖH wird mE politisch zu einseitig ausgebildet.
Dafür, dass die Linken in Österreich seit über fünf Jahrzehnten eifrig mediale Wühlarbeit betreiben, sind die Ergebnisse bei den meisten Wahlgängen doch äußerst dürftig. Der weltanschaulich backbordseitig heranwehenden Dauerberieselung kann man im Internet inzwischen recht einfach ausweichen.
Lieder falsch. Zwar haben die Linken bei den Wahlen in Österreich schon seit 1983 keine absolute Mehrheit, aber dadurch, dass sie die kulturelle bzw. mediale, d.h. metapolitische Hegemonie inne haben, setzten sie die Schwerpunkte und Themen und treiben so die Politik vor sich her bzw. immer weiter nach links. Die ÖVP ist so ein Opfer linker Kulturhegemonie geworden, denn sie hat praktisch alle linken Themen kritiklos übernommen, weil sie glaubt, dadurch “progressiv” sein zu müssen. So hat die ÖVP etwa Frauenquoten, Gendern, Klimahysterie, Schuldkult, Schuldenunion und etliche andere linke Themen ohne Not übernommen. Beim Thema Migration ist ihrer Rhetorik seit Kurz zwar gemäßigt rechts, aber es folgen keine Taten. Im Gegenteil: Es darf daran erinnert werden, dass Kurz den UN-Migrationspakt unterschreiben wollte, hätte ihn die FPÖ damals nicht daran gehindert.
Bravo, Herr Heinzlmaier! Höchstes Niveau wie jede Woche! Eine großartige Analyse. Dem linken Twitterlumpenproletariat steht sicher schon die Zornesröte ins Gesicht geschrieben;-)
Wunderbarer Versuch von Herrn Prof.Heinzlmaier etwas irrrationales rational zu erklären. Aber steckt da wirklich eine Strategie dahinter, wenn man dem Biotop eines Hirschkäfers mehr Daseinsberechtigung zuspricht als dem Wohnbedürfnis tausender Menschen oder wie pubertär-halbstarke Jugendliche durch die Stadt zieht und ein Denkmal nach dem anderen mit kruder Begründung demolieren möchte ? Machen wir uns ehrlich, wir erleben gerade die letzte Phase der untergehenden Kultur des “europäischen Sozialstaates”, gleich wie wir es vom ägyptischen Pharaonenreich, vom römischen und chinesischen Reich her gut kennen. Was waren aber die Ursachen ? Vom chinesischen Reich ist bekannt, dass der dort gelebte strenge Konfuzianismus den libidinösen Bedürfnissen im Menschen keinen Platz ließ, dies mit dem Ergebnis, dass am Ende dieser Kultur rund 50% des offiziellen Chinas schwer drogenabhängig war, bekanntermaßen hat da Großbritannien eine sehr zweifelhafte Rolle gespielt. Vom römischen Reich ist bekannt, dass es zu einer Sklerosierung der damalig herrschenden Kaste gekommen ist, unglaubliche Dinge innerhalb der so modern anmutenden Verwaltung sind heute über Geschichtsschreiber bekannt. So beispielsweise dass ein gotischer Stamm in die Stadt Rom einmarschierte und sich alles nahm was gut und teuer war, lediglich weil der Senat so zerstritten war, dass keine Stadtwache bestellt werden konnte. Es gibt wissenschaftliche Arbeiten, die schön aufzeigen, dass es zwischen den Zuständen des römischen Reiches 3./4. Jhd. und den von Prof.Heinzlmaier beschriebenen, derzeitigen Auswüchsen beinahe keinen Unterschied mehr gibt, da muss man schon mit der historischen Lupe suchen. Daher sehe ich als Grund für die genannten Auswüchse im heutigen Europa einer Sklerosierung der herrschenden Kaste , also eine “gesellschaftliche Demenz” . Und Herr Prof.Heinzlmaier wird mir Recht geben darin, wie schwer es ist, mit solchen “ideologiereduzierten Gehirnen” zu diskutieren, man bekommt immer die selben ideologischen Stehsätze zu hören, auch nur die leistete, durchaus berechtigte Kritik wird hoch aggressiv zurückgewiesen. Und wenn man von Sigmund Freud her weiß, dass das trieblich/aggressive, limbische System im Menschen dann die Führungsrolle übernimmt, wenn das Großhirn beginnt, sich zu “verkleinern”, dann sind die von Herrn Prof.Heinzlmaier beschriebenen Auswüchse gut verstehbar. Was kann man tun ? Beten und auf die Selbstreinigungskräfte der Gesellschaft vertrauen. P.S. Welche Rolle dabei der Umstand spielt, dass es in Europa seit 70 Jahren keinen Krieg mehr gibt, vergleichbar mit dem 100jährigen Frieden im römischen Reich (“Pax Romana”), müsste Prof.Heinzlmaier erforschen.
Herrlicher Beitrag ! Danke sehr – auch für den Vergleich mit dem Imperium Romanum, für den ich bisher oft als Geschichtsfälscher bezeichnet wurde. 🙂
Gewiss besitzt der Biotop des Hirschkäfers mehr Daseinsberechtigung als die Wohnanlage für tausende. Die Wohnanlage kann nämlich verlegt werden, der für den stenöken Hirschkäfer vorhandene Biotop aber nicht. Außerdem wäre sie bei zurückgehender Bevölkerungszahl vielleicht verzichtbar, würde man nicht Zuwanderung fördern.
Von einem nichtspeziistischen Standpunkt aus wäre der Biotop auch wertvoller, weil es nur ganz wenige Hirschkäfer, aber sehr viele Menschen gibt.
Lieber Gilbert, Sie scheinen ja ein besonderer Menschenfreund zu sein, aber wahrscheinlich liegt hier die Wahrheit irgend wo in der Mitte, übertreiben kann man alles.
Danke für den Kommentar. Es hat einen Erkenntnisgewinn mit euch gebracht (Zusammensetzung des senfabgebenden Senates im Presserat – daher völlige Delegitimierung dieses Senfes). Zum Rest: Die gesamte mediale Innenpolitikbubble konzentriert sich imme nur auf die Bundesregierung bzw was irgendwer über die Bundesregierung von sich gibt. Über die Berufskammern (rote AK, schwarze WK und LWK, parteifreie freie Berufe) wird genauso geschwiegen wie über die ÖH. Letzteres ist in Österreich die Speerspitze der im Artikel geschilderten Entwicklungen. Und das ist schon bemerkenswert, denn immerhin hat dieses Organ null echte Kompetenzen.
Ganz ehrlich: Wen interessiert das Geschwätz des Presserats?
In Österreich (auch Deutschland) ist das Wissen verloren gegangen, dass Sozialismus keine Ideologie ist, sondern eine Methode. Und zwar die Methode, das Bestehende zu vernichten, um auf den Trümmern des Vernichteten das Sozialistische Utopia aufzubauen. Die Sozialisten unterscheiden sich untereinander nur in der Methode , dies umzusetzen.
Gewalt bei den Radikalen, intellektuelle Zersetzung bei den Kommunisten, rassische Zersetzung bei den Nationalsozialisten. Das Ziel aller Sozialisten ist immer dasselbe: Die Zerstörung des Bestehenden !!
Schon Engels erläuterte im Schriftverkehr mit Marx :
„Die Durchsetzung der sozialistischen, proletarischen Diktatur
erfordert die
1. Beseitigung des Mittelstandes,
2. Zerstörung der Familie und
3. Ausschaltung der christlichen Religion durch allgemeine Sexualisierung.“
Mittlerweile ist ALLES, was Linke tun , von diesem Geisterfasst ….. 🙁 🙁
In einfacher Sprache würde man sagen:
Das R macht den Unterschied .
R evolution auf marxistisch
E volution auf sozialistisch
Die gefährliche Steigerung :
aussen Grün innen Rot.
… völlig richtig, und grün und rot ergibt bekanntlich braun.
Das ist ja amtsbekannt, dass die STA dem linken Lager zuzuordnen ist; man bekommt dann den Eindruck, damit jede Kleinigkeit auch gleich verfolgt werden kann, speziell wenn es um anders gesinnt geht und umgekehrt die eigenen Reihen schützen; Beispiele gibt’s ja mittlerweile genügend
Die Masche mit “links” und “rechts” sind nur noch rhetorische Kunstgriffe, um gleiche Taten moralisch, politisch und journalistisch unterschiedlich zu bewerten 😉
So richtig die Analyse von Herrn Heinzlmaier ist, so traurig ist die Hilflosigkeit und Apathie der liberalen ( nicht linken) Szene! Es gibt sie die Denker und Politiker im Liberalen Lager, aber die wurden und werden von den eigenen Politikern und Funktionären ignoriert.
Gerade im Mediensektor , wie angeführt, ist die Verschiebung nach links zu beobachten.
Nicht nur die erwähnte Presse, auch die Kleine Zeitung und die SN fallen in diese Kategorie (um nur ein paar zu nennen).
Wo bleibt der Geist der Aufklärung?