Sie waren jahrelang Rivalen. In den 80er-Jahren lieferten sich Christoph Daum und Uli Hoeneß immer wieder Wortgefechte. Doch in der Zwischenzeit hat sich ihr Verhältnis normalisiert. Derzeit kämpft Daum mit einer Krebserkrankung. Der ehemalige Cheftrainer der Austria erhält Genesungswünsche aus aller Welt – auch von Hoeneß. “Er hat mich vor ein paar Wochen angerufen. Da habe ich mich sehr drüber gefreut, dass er mir viel Kraft gewünscht hat,” erzählte Daum.

Für Daum war das keine Selbstverständlichkeit. “Und das zeichnet eben auch Uli Hoeneß aus. Wenn es dem einen oder anderen mal nicht so gut geht, dann meldet er sich, das ist eine sehr große menschliche Stärke,” meinte der ehemalige Cheftrainer der Wiener Austria. Aktuell unterzieht er sich einer zweiten Chemotherapie.

An einer Rückkehr zum Fußball-Geschäft ist daher derzeit nicht zu denken. “Im Augenblick konzentriere ich mich nur darauf, möglichst diesen Krebs unter Kontrolle zu bekommen und vielleicht glücklicherweise sogar loszuwerden,” berichtete Christoph Daum und fügte hinzu: “Die Gesundheit hat absolute Priorität. Da mache ich mir überhaupt keine Gedanken über irgendwelche beruflichen Dinge, weil ich gar nicht weiß, ob diese Möglichkeit überhaupt kommt.”

Sein sportlicher Ehrgeiz ist der Antrieb im Kampf gegen den Krebs. “Früher war mein Gegner, den ich besiegen wollte, auf der anderen Seite des Spielfelds. Jetzt habe ich einen Gegner in meinem Körper,” weiß der ehemalige Meistertrainer des VfB Stuttgart. Daum war auch Trainer von Bayer Leverkusen, 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt.