
Besser nicht: Teslas Autopilot ist nicht sehr zuverlässig, wie ein Video zeigt
Mit dem Tesla zu fahren gilt zwar als „cool“, ist aber nicht immer sicher, wie nun ein Videoclip zeigt. Der Fahrer eines Tesla Model Y hat seine Rundfahrt mit aktivierter FSD-Beta aufgezeichnet. Sein Video stellt eklatante Fehler des Systems bloß.

Gerne ist Tesla der Erste bei innovativen Ideen. Sie sollten aber auch ausgereift sein. Immerhin geht es ja ums Autofahren. Das gilt besonders für den hochumstrittenen „Autopilot“, den Kunden zurzeit in einer Beta-Version testen können – auf öffentlichen Straßen. Experten sind entrüstet. Prompt gab es auch schon Pannen und Tesla musste Rückzieher machen, weil die Autos Stopp-Schilder überfuhren. Nun offenbart ein Kurz-Video die erschreckenden Mängel des „Full Self-Driving“-Systems (FSD).
Spurenwechsel aus heiterem Himmel
Taylor Ogan, CEO eines Hedgefonds, hat den Clip von seiner Rundfahrt in seinem Tesla Model Y durch Bosten auf Twitter geteilt. In einer Minute wurden sämtliche „Highlights“ der 22-minütigen Stadtrundfahrt zusammengefasst. Zu sehen ist gewissermaßen ein „Best of“ der brenzligen Situationen, und die haben es in sich.
Beim Abbiegen steuert das FSD-System das Model Y beinahe in einen LKW. Wenig später macht das Auto urplötzlich einen Spurwechsel. Ogan ruft aus: „Oh nein! Schau dir das an! Ich sehe keine Videos, auf denen man sieht, wie es das macht!“
Here's a typical drive on Tesla FSD Beta, and why it's the opposite of useful. It's most certainly not even close to being "safer than a human", by any factor.
— Taylor Ogan (@TaylorOgan) February 1, 2022
22-minute drive, 4.5 miles, and WAY too many interventions. pic.twitter.com/oKmkRZ3Tgh
Tesla-Fans sind empört: Das Video sei ein selektiver Zusammenschnitt, der einen falschen Eindruck erzeuge. Meistens funktioniere das FSD-System doch beinahe perfekt.
Wenn der Straßenverkehr zu Autodrom wird. . .
Das mag schon sein. Allerdings sind die im Video gezeigten Szenen augenöffnend: Solche „Ausrutscher“ dürfen nämlich gar nicht passieren, schon gar nicht auf öffentlichen Straßen. Nicht nur Autos, sondern auch Menschen können dabei zu Schaden kommen. Selbst wenn das System „nur“ einmal pro Tag scheitern würde: Der Straßenverkehr würde eher einem Schauplatz für Autodrom gleichen, falls jeder Autofahrer dieses FDS-System verwendet.
Man sieht: Bis die Autofahrer ganz auf Autopilot umstellen werden, dürften doch noch mehrere Jahre vergehen. Solange werden ausschließlich autonom fahrende Autos wohl auch nicht im Serieneinsatz hergestellt werden. Der problematische Beta-Test einer solchen Software auf öffentlichen Straßen durch „normale“ Fahrer zeigt etwas anderes: Die Kombination von Autopilot und normalen Fahrern birgt auch Risiken.
Kommentare
Knackpunkt beim autonomen Fahren ist die Haftungsfrage: wer ist bei einem Unfall Schuld: die Technik oder der Fahrer? Wenn die Haftung schlussendlich beim Fahrer verbleibt, auf was soll er sich dann verlassen?
Der Autopilot im Flugzeug muss wesentlich weniger Probleme gleichzeitig lösen als ein Autofahrer. Bei einer automatisierten Landung im Nebel werden z. B. die Abstände zwischen den landenden Flugzeugen vergrößert und der Flughafen muss spezielle Sicherungseinrichtungen aufweisen. Die Verantwortung verbleibt aber immer beim Piloten, der die Landung jederzeit abbrechen kann.
Vollautonomes Autofahren wird in absehbarer Zeit nur für eingeschränkte Verkehrsabläufe (z.B. auf Autobahnen) einsetzbar sein.
Wer selber nicht fahren will, soll sich ein Taxi nehmen. Spurassistent und Auffahrunfallverhütung halte ich für sinnvoll.
Richtig, aber ich finde schon den Tempomat zweischneidig.
Denn sich darauf zu verlassen kann auch bei manchen eine schnelle Reaktion verhindern
Tesla ist eine Husch-Pfusch Karre.
Da gehts nur um die schnelle Kohle.
Wegwerfauto…..
Ein selektiver Zusammenschnitt…hatten wir ja schon mal. Damals wars jeden egal.