Laut dem aktuellen Weltenergie-Bericht liegt der Anteil von Kohle, Gas und Öl unverändert bei 82 Prozent – obwohl Europa seine Hausaufgaben in Sachen CO2-Reduktion ordentlich macht und gut dasteht. Eine Nation jedoch untergräbt all diese Bemühungen Europas: China.

Den Daten zufolge verursachte China im Vorjahr nicht weniger als 30,7 Prozent der energiebedingten CO2-Emissionen der Welt – fast ein Drittel! Hinter China folgen die USA mit einem Anteil von 14 Prozent am CO2-Ausstoß der Welt, was nicht einmal die Hälfte ist. Das bevölkerungsreichste Land Indien war für 7,6 Prozent aller CO2-Emissionen verantwortlich.

Knapp 81 Prozent des gesamten Kohle-Verbrauchs der Erde entfällt auf die Region Asien/Pazifik. China allein ist für 54,8 Prozent des weltweiten Kohleverbrauchs verantwortlich, Indien für weitere 12,4 Prozent – zusammen 67,2 Prozent. In beiden Ländern nahm der Kohleverbrauch im Vorjahr weiter zu(!), in Indien sogar viermal stärker als in China.

Klima-Anstrengungen Europas bringen wenig

Allein, der Zuwachs des Kohleverbrauchs in den beiden Giga-Ländern macht die Anstrengungen anderer Weltregionen, insbesondere jene Europas, die CO2-Emissionen zu senken, zunichte. Mit anderen Worten: Global gesehen bringt es im Grunde wenig, wenn in Europa der CO2-Ausstoß runtergeht, während in China und Indien immer mehr Dreckschleudern, Stichwort Kohlekraftwerke, die Atmosphäre belasten.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während die energiebedingten CO₂-Emissionen in Europa seit 2012 im Schnitt um 1,7 Prozent pro Jahr sanken, betrug der Rückgang in den USA lediglich 0,5 Prozent.

Demgegenüber gab es in China im selben Zeitraum eine 1,6-prozentige Zunahme energiebedingter CO₂-Emissionen, in Indien sogar ein Plus von 3,6 Prozent. Im Vorjahr stieg der CO2-Ausstoß Indiens mit 5,3 Prozent besonders stark an, während er in China mit minus 0,1 Prozent praktisch stagnierte.