Sie wirken top-ausgerüstet und hochmotiviert: 3000 tschetschenische Kämpfer mussten in Grosny zum Appell antreten, Präsident Ramsan Achmatowitsch Kadyrow (45) hielt eine  emotionale Rede und verabschiedete dann die drei Bataillone Richtung Ukraine. Die mit Kampfpanzern, Mannschaftstransportern und SUV ausgerüsteten Soldaten sollen die russische Front im Donbass verstärken – was aktuell auch dringend nötig scheint: Bei ihrer Offensive stießen die ukrainischen Streitkräfte weiter als 50 Kilometer Richtung Osten vor.

Der ukrainischen Armeeführung kann diese anrückende Verstärkung aus Tschetschenien (1,2 Millionen Einwohner) durchaus Probleme bereiten: In zwei bis drei Tagen könnten diese Bataillone Kadyrows bereits die Strecke von 1200 Kilometer von Grosny an die Front in der Ukraine bewältigt haben.

Neue Truppen aus Tschetschenien für die Front in der Ukraine.

Tausende ukrainische Soldaten nach Offensive ausgefallen

Gleichzeitig mehren sich auch die Meldungen über die massiven Verluste der ukrainischen Armee bei ihrem Vorstoß: Zwar wären die dadurch in massive Probleme geratenen russischen Truppen gedemütigt worden, allerdings sollen bei der Offensive auch 4000 ukrainische Soldaten getötet und weitere 8000 verwundet worden sein. Das wäre ein Ausfall von 12.000 Mann binnen einer Woche – bei einer noch verbliebenen Armeestärke von etwa 120.000 Soldaten.

Die hohen Verlustzahlen erinnern an Pyrrhos I. von Epirus: Pyrrhos sagte nach seinem Sieg über die Römer in der Schlacht bei Asculum in Apulien 279 vor Christus zu einem Gratulanten: “Noch einen solchen Sieg über die Römer – dann sind wir vollständig verloren.“

Parade des neuen Ukraine-Kontigents vor Präsident Ramsan Kadyrow.