Es ist Putins erste Auslandsreise während seiner fünften Amtszeit, die vor etwas mehr als einer Woche begonnen hat. Erwartet wird unter anderem der Abschluss mehrerer Kooperationsvereinbarungen. Die Wahl Pekings als erstes Reiseziel hat auch symbolischen Charakter, denn Xi hatte nach der Übernahme seiner dritten Amtszeit zuerst Russland besucht. Die beiden Atommächte sind wirtschaftlich eng verflochten.

Außerdem will sich Putin Rückendeckung für seine Pläne von Xi holen. “Meine chinesischen Kollegen und ich haben ein objektives Interesse daran, weiterhin die Bemühungen zur Schaffung einer gerechteren, demokratischen Weltordnung voranzutreiben”, erklärte bereits Außenminister Sergej Lawrow. Und weiter: “Der Westen akzeptiere kategorisch keine gleichberechtigten Formen der Zusammenarbeit auf internationaler Ebene. Ich bin zuversichtlich, dass der bevorstehende Besuch des russischen Präsidenten in China unsere gemeinsame Arbeit stärken wird.”

Russland braucht China als Handelspartner

Russland ist durch seinen Angriffskrieg in der Ukraine von weitreichenden Sanktionen des Westens betroffen und braucht China als Handelspartner. Die EU, die USA und andere Unterstützer der Ukraine werfen China vor, nicht genügend Druck auf Russland auszuüben und Moskaus Kriegsführung sogar indirekt zu unterstützen – unter anderem durch die Lieferung von Bauteilen, die auch für Kriegsgerät einsetzbar sind.

Peking gibt sich in dem Konflikt nach außen zwar neutral, stimmt Moskau damit aber zu. Bisherige Vorschläge aus China zur Lösung des Ukraine-Krieges trugen bisher keine Früchte. Auch verurteilte die chinesische Regierung den Überfall bisher nicht.