Die Leistungen der letzten Monate wirken sich auch auf die Zuseherzahlen aus. Der ÖFB konnte für das WM-Qualifikationsspiel gegen Israel lediglich 3000 Karten absetzen. Damit droht das am schlechtesten besuchte Heimspiel der Nachkriegszeit. Bisheriger Minusrekord in einem ÖFB-Pflichtspiel im eigenen Land waren 5.200 Zuschauer am 29. März 1995 in der EM-Qualifikation in Salzburg gegen Lettland (5:0). Noch einmal um 100 Zuschauer weniger kamen ein Jahr später, am 29. Mai 1996, zum Freundschaftsspiel gegen Tschechien (1:0) ebenfalls ins damalige Stadion Lehen. Die 5100 Menschen waren bis zum Ausbruch der Corona-Pandemie der geringste Besuch aller ÖFB-Männer-Länderspiele in Österreich nach 1945.

In der Pandemie standen Geisterspiele auf dem Programm. Beim Testspiel am 7. Oktober 2020 in Klagenfurt gegen Griechenland (2:1) waren laut Behördenvorgaben zwar 3000 Zuschauer erlaubt, es kamen aber nur 1500. Ausgeschöpft wurden die zugelassenen 3000 Besucher dagegen bei der EM-Generalprobe am 6. Juni 2021 gegen die Slowakei (0:0) in Wien.

Job von Foda und Schöttel wackelt

Das bestbesuchte ÖFB-Heimspiel seit dem Zweiten Weltkrieg ist ein Vergleich mit Spanien. 90.726 Menschen kamen am 30. Oktober 1960 zu einem 3:0 ins Wiener Praterstadion. Der schwächste Besuch ebendort waren 7000 Zuschauer am 14. November 1990 in der EM-Quali gegen Nordirland (0:0). Bisheriger Minusrekord in Klagenfurt für Länderspiele, bei denen es keine Kapazitätsbeschränkung wegen Corona gab: 9300 Besucher am 17. August 1994 in einem Test gegen Russland (0:3).

In der WM-Qualifikation steht das Team von Franco Foda bislang nur auf dem vierten Platz. Auf den WM-Zug kann man demnach lediglich nur noch bei den Playoffs im März aufspringen. Allerdings ist fraglich, ob Foda dann noch auf der Bank sitzen wird. Die kritischen Stimmen gegen seine Person werden immer lauter. Zudem ist auch ÖFB-Sportirektor Peter Schöttel nicht unumstritten. Medienberichten zufolge könnte er durch Thomas Janeschitz, der als Co-Trainer unter Marcel Koller fungierte ersetzt werden.