GETTYIMAGES/Getty Images

“Die Ermittlungen laufen” – langsam drohen diese Worte zum Slogan der Stadt Wien zu werden. Beinahe tagtäglich kommt es in der österreichischen Hauptstadt zu Gewalttaten. Besonders drastisch sind die Zahlen häuslicher Gewalt explodiert, wie aus einer aktuellen Analyse der Wiener Interventionsstelle gegen Gewalt in der Familie hervorgeht.

Die Interventionsstelle ist eine rechtlich anerkannte Einrichtung, die im letzten Jahr 6800 Opfer von häuslicher Gewalt oder Gewalt im nahen sozialen Umfeld betreute. Dieses Angebot nahmen im vergangenen Jahr beinahe 5000 Menschen zum ersten Mal in Anspruch, wie der “Kurier” berichtete.

Mehr als 18-mal so viele Betretungs- und Annäherungsverbote

Besonders erschreckend: Während die Zahl zur Eröffnung der Interventionsstelle im Jahr 1998 bei 250 Betretungs- und Annäherungsverboten lag, stieg diese im Jahr 2022 auf 4693 an. Das bedeutet, die Zahl der Verbote hat sich in Wien um mehr als das 18-fache erhöht.

Besonders viele Verbote im 21. und 1. Bezirk

Am höchsten ist die Zahl der Betretungs- und Annäherungsverbote im 21. Wiener Gemeindebezirk (32,6 pro 10.000 Einwohner) – gefolgt vom 1. (29,3 pro 10.000 Einwohner) und dem 11. Bezirk (28,5). Über dem Durchschnitt befinden sich zudem der 10. (27,4), sowie der 16. und der 17. Bezirk (beide 22,6) der österreichischen Hauptstadt.

Etwas unter dem Durchschnitt (21,8) findet man den 14. und 15. (beide 20,6) sowie den 12. und 13. Bezirk (beide 20,4). Die wenigsten Verbote gibt es im 7., 8. und 9. Bezirk (13,7). Auch im 23. (17,2), 2. und 20. Bezirk (beide 18,2) gibt es vergleichsweise wenig Betretungs- und Annäherungsverbote.

Betretungs- und Annäherungsverbote in den Bezirken Wiens pro 10.000 Einwohner:

21. Bezirk: 32,6

1. Bezirk: 29,3

11. Bezirk: 28,5

16. und 17. Bezirk: 22,6

Durchschnitt: 21,8

14. und 15. Bezirk: 20,6

13. und 13. Bezirk: 20,4

18. und 19. Bezirk: 19,3

22. Bezirk: 18,7

3. Bezirk: 18,6

4., 5. und 6. Bezirk: 18,5

2. und 20. Bezirk: 18,2

23. Bezirk: 17,2

7., 8. und 9. Bezirk: 13,7

Fühlen Sie sich in Wien sicher?