Die ersten Umfragen machen es deutlich: Der Versuch der Süddeutschen Zeitung, Freie-Wähler-Boss Hubert Aiwanger mit einem Flugblatt aus dessen Schulzeit zu stürzen, ist gescheitert. Auch in den Augen der Wähler. Vier Prozentpunkte legte die Partei seither zu.

Antisemitsche Parolen gelten scheinbar als "Jugendsünden"

“Eine Koalition zwischen CSU und Grünen ist in weite Ferne gerückt. Söder und Aiwanger sind schicksalshaft aneinander gebunden”, konstatiert Döpfner als Punkt 2 in seinem Kommentar weiter. Auch mit dem dritten Punkt trifft der Medien-Profi in den Augen vieler Beobachter ins Schwarze: “Widerliche antisemitische Parolen werden in Deutschland als Jugendsünde verbucht”, schreibt er.

Vertrauen in Medien nachhaltig beschädigt

Der letzte Punkt ist allerdings der schmerzhafteste. Was die Süddeutsche mit der Kampagne, deren Motivation weiterhin nicht ganz schlüssig scheint, bewirkte, ist ein weiterer Vertrauensverlust der Bevölkerung in Medien. “Noch mehr Menschen wenden sich von einigen sogenannten Leitmedien ab, weil sie – anstatt nachzuweisen, was vor 35 Jahren wirklich war – politische Einseitigkeit, Vorverurteilung und moralische Doppelstandards bewiesen haben”.
Zählt man diese Punkte zusammen bleibt nur ein Fazit: Totalschaden.

Fragenkatalog veröffentlicht

Die bayerische Staatsregierung hat den Fragenkatalog an den stellvertretenden Regierungschef Hubert Aiwanger veröffentlicht. Auch seine Antworten stehen in dem im Internet veröffentlichten Dokument.

Der Freie-Wähler-Chef Aiwanger hält daran fest, das antisemitische Flugblatt nicht verfasst zu haben. Er bleibt bei seinen Antworten in vielen Punkten auch bei der Darstellung, dass er sich nicht erinnern könne. “Die mit diesem Fragenkatalog angesprochenen Vorgänge liegen rund 36 Jahre zurück. Damals war ich 16 Jahre alt. Ich weise daher darauf hin, dass mir viele Details heute nicht mehr erinnerlich sind.”