Mehr als verdoppelt hat sich die Menge an ukrainischem Billig-Getreide, mit der die Europäische Union regelrecht geflutet wird. Für Österreichs Bauern ist Brüssels Freihandel mit Kiew fatal, schließlich sind die eigenen Speicher randvoll. Landwirte der gesamten Union sind sich einig: Importe aus der Ukraine müssen wieder auf das Vorkriegs-Niveau zurück. Das fordern auch die drei ÖVP-Politiker Alexander Bernhuber, Christian Sagartz und Nikolaus Berlakovich in einem Mahnschreiben an die Kommissionspräsidentin.

Ex-Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakovich, ÖVP-Landesparteiobmann und Europa-Abgeordneter Christian Sagartz

"Wir sind solidarisch mit der Ukraine"

Von der Leyen will den Freihandel mit der Ukraine um ein weiteres Jahr ausdehnen. Während für Geflügel, Eier und Zucker zumindest teilweise die Notbremse gezogen wird, bleibt für Getreide und Ölsaaten jegliche Begrenzung außen vor. Das bringt das ÖVP-Trio auf die Barrikaden: „Die Importe aus der Ukraine müssen wieder zurück auf ein Niveau, wie wir es vor dem Krieg hatten. Dazu braucht es Kontingente, Zölle und strenge Kontrollen der Qualitätsstandards“, appellieren sie, halten aber fest: „wir sind solidarisch mit der Ukraine. Unsere Bäuerinnen und Bauern dürfen aber nicht die Zeche zahlen.“ Der Unmut der österreichischen Landwirte sei sehr groß. „Die EU muss neue Schutzmaßnahmen gegen ukrainische Getreideimporte einführen, sonst ist zu befürchten, dass es zu weiteren Bauernprotesten kommt“, fordert Ex-Landwirtschaftsminister Berlakovich.