Männer verdienen dabei im Schnitt mehr als ihre weiblichen Kollegen, obwohl diese die formal höhere Bildung haben: 76 Prozent der weiblichen Gemeinderäte haben einen akademischen Grad, bei den männlichen sind es hingegen nur 57 Prozent. Der Spitzenverdiener sitzt in den Reihen der SPÖ.

Nebenjobs vor allem bei Rot und Türkis

Grundsätzlich ist es Mitgliedern des Wiener Gemeinderates bzw. Landtags erlaubt, neben ihrem Mandat weitere berufliche Tätigkeiten auszuüben. Ausgenommen hiervon sind Regierungsmitglieder oder Klubvorsitzende. Die zusätzlichen Einnahmen werden dabei in einer Liste erfasst und je nach Höhe in fünf feste Kategorien eingeteilt, wonach 1 die niedrigste ist (bis 1000 Euro) und 5 die höchste (über 10.000 Euro).

Insgesamt 30 Mitglieder des Wiener Gemeinderates gaben an, dass Sie im Vorjahr keiner weiteren bezahlen Beschäftigung nachgegangen sind, etwas weniger als die Hälfte davon sind Frauen. Bei der ÖVP üben 18 Prozent der Mandatare keine zusätzliche Tätigkeit aus, bei der SPÖ sind es hingegen knapp 20 Prozent. Bei den Grünen liegt der Anteil der „Vollzeitpolitiker“ bei 47 Prozent, bei der FPÖ sind es 50 und bei den NEOS 63 Prozent. Demnach haben pinke Gemeinderäte am seltensten noch einen Zweitjob.

Top-Verdiener: Gemeinderatsvorsitzender Thomas Reindl (SPÖ)APA/HANS PUNZ

In die höchste Kategorie – also zusätzliche Einnahmen von über 10.000 Euro – fällt demnach nur ein Politiker: Der SPÖ-Gemeinderatsvorsitzende Thomas Reindl, der nebenbei auch als Abteilungsleiter in einer Bank tätig ist und Vorstandsposten inne hat.

Grüne und Neos nicht unter den Top-Verdienern

In der zweithöchsten Kategorie mit zusätzlichen Einkünften in der Höhe von 7000 bis 10.000 Euro sind insgesamt acht Gemeinderäte angeführt – davon sind nur 25 Prozent weiblich. Von der SPÖ sind das Kurt Wagner, der in leitender Position bei der Beamtenversicherung tätig ist, Michael Aichinger, der bei der ÖGK angestellt ist, sowie SPÖ-Landesgeschäftsführerin Barbara Novak. Die Top-Verdiener bei der ÖVP sind Manfred Juraczka, der nebenbei noch als Geschäftsführer bei der Fontana GmbH tätig ist, der Oberarzt Michael Gorlitzer, Erol Holawatsch, nebenher noch Fachbereichsleiter in der ÖGK, sowie Margarete Kriz-Zwittkovits, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer und Geschäftsführerin der Zittkovits GmbH. Bei der FPÖ verzeichnet die größten Nebeneinkünfte Notariatskandidat Dietbert Kowarik.

Grüner Nebenjob mit Sonnenstudios

In der dritten Kategorie (von 3501 bis 7000 Euro) befinden sich insgesamt 26 Politiker – die meisten davon von der SPÖ. Auch hier sind Frauen wieder klar in der Unterzahl, denn 73 Prozent davon sind männlich. Außerdem fällt der grüne Gemeinderat mit dem höchsten Nebenverdienst, Hans Arsenovic, in diese Kategorie. Er ist Geschäftsführer der Sun Company, einer Sonnenstudio-Kette, und außerdem Vizepräsident der Wirtschaftskammer Wien sowie Vizepräsident eines Fußballvereins. Der Top-Verdiener bei den NEOS hingegen ist eine Frau: Die Architektin Selma Arapovic.

Insgesamt 28 Mandatare fallen in die Kategorie zwei (1.001 bis 3.500 Euro). Erstmals sind hier mehr Frauen als Männer vertreten, denn rund 64 Prozent davon sind weiblich und überwiegend von der SPÖ. In der niedrigste Kategorien eins (1 bis 1000 Euro) finden sich insgesamt acht Politiker, hauptsächlich von den Grünen.

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