Der Bitcoin-Kurs nimmt wieder Fahrt auf: Seit Tagen gewinnt er kräftig an Wert. Zum ersten Mal seit Mai ist die Kryptowährung über die Marke von 50.000 Dollar gestiegen. Zuletzt kostete ein Bitcoin am Handelsplatz Bitstamp 50.299 Dollar und damit gut zwei Prozent mehr als am Vortag. In den vergangenen fünf Tagen ist Bitcoin um insgesamt 13 Prozent gestiegen, im letzten Monat hat er um 48 Prozent zugelegt. Im bisherigen Jahresverlauf ist der Wert von Bitcoin um insgesamt 73 Prozent gestiegen. Für zusätzlichen Schwung sorgte zuletzt die US-Handelsplattform Coinbase: Sie entschied, die eigenen Bestände an Kryptowährungen aufzustocken.

Langsamere Mengenausweitung als Gold

Auf seinem Rekordhoch von fast 64.863 Dollar im April ist Bitcoin indessen noch nicht angelangt. Dann folgte der Absturz im Mai, phasenweise um mehr als Prozent auf unter 30.000 Dollar.

Was einige Analysten für die Zukunft des Bitcoins aber optimistisch stimmt, ist das sogenannte Stock-to-Flow-Modell, ein Preis-Prognose-Werkzeug, das bisher primär für Rohstoffe wie Gold genutzt wurde. Dabei wird der derzeitige Bestand eines Assets (Stock) in Beziehung gesetzt zur Anzahl, die pro Jahr neu dazu kommt (Flow). Das Verhältnis misst somit die Seltenheit eines Gutes – und die korreliert mit dem Preis. Der Bestand von Gold wächst seit jeher nur langsam, entsprechend flach ist der Anstieg. Gold galt aus diesem Grund schon immer als Inflationsschutz.

Bitcoins Stock-to-Flow-Verhältnis wird freilich in Kürze jenes von Gold unterbieten, denn die Menge der neu geschaffenen Coins wird alle vier Jahre um 50 Prozent reduziert. Ergebnis: Das Angebot sinkt, während die Nachfrage gleich bleibt oder steigt. Demnach könnte Bitcoin bis Weihnachten 2021 sogar einen Wert von 100.000 Dollar erreichen – oder mehr.

Willy Woo: Anstieg auf 162.000 Dollar wahrscheinlich

Bitcoin-Forscher Willy Woo rechnet sogar mit einem Anstieg auf 162.000 Dollar pro Bitcoin. Als Grund nennt er das schnelle Wachstum der Nutzerzahl des Bitcoin-Netzwerks. Dieses ist so hoch, wie nocho nie. Allein zwischen Anfang Juli und August seien 1,2 Millionen neue User hinzugekommen, kommentiert der Neuseeländer auf Twitter und sieht bereits “Zeichen, dass sich der Bullenmarkt 2022 fortsetzen könnte”.

Auf weitere Abstürze muss man sich dennoch einstellen. An der langfristigen Ausrichtung lässt Woo aber keinen Zweifel: Wir befinden uns in einem Bull-Run – das sei “nicht zu übersehen”.