Bitterer Rückschlag für Dominic Thiem. Elf Tage vor Beginn der French Open muss die ehemalige Nummer drei der Weltrangliste bereits nach dem Achtelfinale des ATP-175-Challengers von Bordeaux die Koffer packen. Der Niederösterreicher verlor gegen den als Nummer acht gesetzten Franzosen Corentin Moutet mit 6:7(5),1:6. Thiem wollte sich im Südwesten Frankreich eigentlich möglichst viel Matchpraxis für Roland Garros und natürlich auch Punkte holen. Schon in Mauthausen war er für ihn zu früh im Halbfinale gescheitert.

Nun warten für den US-Open-Sieger von 2020 die French Open. Im Moment ist Thiem noch der erste Spieler außerhalb des Hauptbewerbs beim Major in Paris. Damit rutscht der zweifache French-Open-Finalist und vierfache Semifinalist bereits bei der nächsten Absage ins Feld. Mehrere Spieler gelten derzeit als stark angeschlagen, allen voran natürlich Rafael Nadal. Es ist also davon auszugehen, dass sich Thiem die Qualifikation erspart. Er würde sie allerdings, wenn nötig, auch spielen, hatte er zuletzt versichert.

Am Mittwoch war bei sehr windigen Bedingungen im zweiten Duell mit Moutet für Thiem kein zweiter Sieg drinnen- weder in Bordeaux, noch gegen den Weltranglisten-67. Moutet agierte äußerst geschickt und variantenreich mit viel Schnittwechseln und Stopps und u.a. auch zwei Aufschlägen von unten, die auch aufgrund der Position Thiems weit hinten zum Ass wurden. Thiem begann noch nach Wunsch mit einem Break im Auftaktspiel und zog auf 5:3 davon. Zum 5:5 musste aber er sein Service abgeben. Im Tiebreak geriet er mit 2:5 in Rückstand und bei 3:6 konnte er dann nur noch zwei Satzbälle abwehren. Nach einer Stunde hatte Moutet Satz eins in der Tasche.

Thiem wirkte im zweiten Durchgang noch verkrampfter

Dominic Thiem wirkte im zweiten Durchgang noch verkrampfter. Er kassierte sofort ein Break. Dabei geriet der Niederösterreicher mit einem zweiten 0:3 in Rückstand. Ab diesem Zeitpunkt war der immer fehlerhaftere Lichtenwörther klar auf der Verliererstraße. Nach 95 Minuten war Thiems zweiter und letzter Auftritt in Bordeaux zu Ende.

Für den 17-fachen Turniersieger, der sich bei den Challengern in Oberösterreich und Frankreich so richtig auf Paris einschlagen und auch im ATP-Ranking weiter nach oben klettern wollte, ist dies eine echte Enttäuschung. Nach dem starken Auftritt in der zweiten Madrid-Runde gegen Stefanos Tsitsipas (6:7 im dritten Satz, Anm.) hatte man auf eine Rückkehr in die Erfolgsspur des US-Open-Siegers 2020 hoffen können. Auf Neo-Coach Benjamin Ebrahimzadeh wartet nun wohl auch abseits des Platzes einige Arbeit. Schließlich war es das erste Ziel des Deutsch-Iraners, Thiem bis Paris “wieder in der Spur” zu haben.