Die Kampfabstimmung um den Bezirksparteiobmann der St. Pöltner FPÖ hat ein unerwartetes Nachspiel. Dort soll nämlich eine körperliche Auseinandersetzung stattgefunden haben, zu der es aber zwei verschiedene Versionen gibt, die aber – angeblich – beide durch mehrere Zeugen belegt sind.

"Er ist mir auf den Fuß getreten und mich mit der flachen Hand an der Schulter weggestoßen"

Gemäß der ersten Version soll Stadtrat Klaus Otzelberger, ein Vertrauter des Gewinners der Abstimmung, seine Kollegin Vesna Schuster, die davor die Abstimmung verloren hat, angegriffen haben. Das soll sich folgendermaßen zugetragen haben, wie Schuster dem Standard erzählt hat: Nach dem Sieg von Martin Antauer habe die Wahl der Stellvertretung stattgefunden. Schuster habe ihren Stimmzettel abgegeben und sei danach nach hinten gegangen, um den Saal zu verlassen. Bei dieser Gelegenheit sei ihr Otzelberger entgegengekommen – mit wütendem Blick. “Ich bin einen Schritt zur Seite gegangen, dann hat er sich knapp vor mich gestellt, ist mir auf den Fuß getreten und hat mich mit der flachen Hand an der Schulter weggestoßen.” Dabei sei er noch auf ihrem Fuß gestanden. Schuster sagt, sie habe Otzelberger dann gefragt: “Bis du noch normal, was machst du da?”. Etwas später sei Otzelberger noch zu ihr gekommen und habe sich entschuldigt, woraufhin Schuster ihn angeschrien habe.

Otzelberger: "Ich probierte noch auszuweichen, dann kollidierten wir unabsichtlich"

Von “Lügenpropaganda” spricht Otzelberger. Ihm zufolge habe sich die ganze Sache anders zugetragen. Er sei nach der Wahl hektisch nach vorne gelaufen, um dem Gewinner Antauer etwas zu sagen. “Vesna Schuster kam mir im Gang entgegen, ich probierte noch, auszuweichen, dann kollidierten wir unabsichtlich.” Seine Entschuldigung habe Schuster nicht annehmen wollen, nun würde er “den im Raum stehenden Konflikt gerne in aller Ruhe und Sachlichkeit mit einem ausführlichen Gespräch lösen”.

Schuster berichtet darüber hinaus von einer Verletzung an der Schulter, die ein Arzt am Wochenende bei ihr diagnostiziert habe. Ihr seien deshalb auch Schmerzmittel verschrieben worden. Eine Anzeige plane sie zurzeit nicht.