Das Rote Kreuz sucht immer Spender, da eigentlich immer zu wenig vorhanden sind: In ganz Wien sind es nur 1,9% der Bevölkerung, und alle 90 Sekunden wird eine Blutkonserve benötigt. Während der Pandemie gingen die Zahlen noch einmal zurück. Mit dem Krieg vor unserer Haustür kann die Lage schnell kritisch werden, darum wird dafür zurzeit stark geworben.

In der Spendenzentrale in der Wiedner Hauptstraße ist laut Aussage der Mitarbeiter schon mehr los als sonst. Natürlich wird die Motivation der Donatoren nicht abgefragt, aber eine Blutspende bietet neben einem kostenlosen Gesundheitscheck auch die Genugtuung, etwas Gutes zu tun: Ob alt oder jung, reich oder arm, alle können sich hierbei beteiligen.

Mehrfach-Überprüfung und freundliches Service

Der eigentliche Prozess nimmt auch nicht viel Zeit in Anspruch: Nach dem Ausfüllen eines Fragebogens zu eventuellen Vorerkrankungen oder Lebensumständen werden von einem Mitarbeiter Blutdruck und Temperatur gemessen, dann geht es zu einem Arzt, der sich noch einmal ein Bild vom Gesundheitszustand macht. Danach ist man bereit für die Spende: Wie beim Schneider wird man gefragt „Links oder rechts?“ Damit ist der Arm gemeint, wo es am besten „läuft“, dann wird man sogleich an den Apparat geschlossen. Auch hier wird man, wie bei den Stationen davor, noch einmal nach Name und Geburtsdatum gefragt, um die korrekte Zuordnung zu gewährleisten.

Die Nadel ist schnell gesetzt, und nun füllt sich ein Plastiksackerl mit der roten Flüssigkeit. Je nach persönlicher Kondition rinnt es schnell oder langsam, aber nach 10 bis 15 Minuten ist es bereits wieder vorbei. Insgesamt werden nur 465 Milliliter entnommen und die Einstichstelle mit einem Druckverband versorgt.

Blutspenden ist direkte Hilfe

Seit vergangener Woche ist das Österreichische Rote Kreuz mobilisiert und hat bereits Hilfsgüter im Wert von 500.000 Euro an seine Partnerorganisation in der Ukraine bereitgestellt, die in Inzersdorf verpackt und verschickt werden. Am Montag verließen 3400 Decken und Hygienepakete für 150.000 Menschen das Lager per Lkw. Egal auf welcher Seite man in diesem Krieg steht: Die Zahl der Verletzten steigt dramatisch, und mit dem in Österreich als Arzneimittel geführten Blut kann man den Menschen in dieser Region helfen.