Diese Show sorgte im Publikum für Gänsehaut. Und Betroffenheit. Große Betroffenheit! Jean Gritsfeldts (32) Botschaft ist angekommen. Der gefragte Jungdesigner aus Kiew setzte jetzt bei der Berliner Fashion Week ein Zeichen gegen den Krieg in seiner Heimat.

Gleich zu Beginn der Show im Berliner Kraftwerk heulten Sirenen wie bei einem Bombenalarm, dann kamen die Models. In reduziert-schlichten Entwürfen mit Aufdrucken in Englisch und Ukrainisch „Respekt“, „Freiheit“ und „Liebe“ – ein Model mit blutrot bemaltem Oberkörper und abgerissenem Top, auf dem das Wort „Frieden“ auf Russisch und Englisch zu lesen war.

„Heute ist nicht die Zeit, über Mode zu sprechen, sondern durch Mode“, erklärte Gritsfeldt in einer Videobotschaft, die dem Publikum auf einer Leinwand vorgespielt wurde. Und das ist auch der Grund, warum der Designer in Berlin nicht seine neuen Entwürfe präsentierte. Denn wenn man im Bombenkeller sitze, dann kümmere es keinen, was man anhabe. Die Hauptsache sei, sich warm, angenehm und geschützt zu fühlen.

Am Schluss der Show trugen die Models eine überdimensionale ukrainische Fahne über den Laufsteg. Wieder Gänsehaut-Feeling im Publikum – dieses Finale ging unter die Haut!