Die 10. Ausgabe der Bounce Fight Night am Samstag, den 3. Dezember im Hotel Intercontinental in Wien stand im Zeichen starker Frauen. Mehr als 400 geladene Gäste sahen sich das Box-Spektakel live vor Ort an. Michaela Kotaskova (31) erreichte im Hauptkampf des Abends ein Unentschieden gegen die Marokkanerin Mahjouba Oubtil. Daher wird es 2023 zu einem Rückkampf kommen.

Im Olympischen Boxen feierte Anastasija Lukajic (20) in der Gewichtsklasse bis 66 Kilogramm ein eindrucksvolles Comeback. Nach ihrer Niederlage bei der Bounce Fight Night im September diesen Jahres besiegte sie dieses Mal die 1,80 Meter große Tschechin Denis Raski nach einer beeindruckenden Leistung durch K.O. in der 3. Runde. Das Publikum sah auch in dieser Bounce Fight Night spannende Kämpfe mit zum Teil hochklassigen Gegnern. Für das Jahr 2023 plant Veranstalter Daniel Nader drei internationale Titelkämpfe.

Hauptkampf von Kotaskova stand im Mittelpunkt

Im Titelkampf um die WBF Intercontinental Meisterschaft zwischen Michaela Kotaskova und Mahjouba Oubtil stand Bounce Cutman Roland Aicher im Mittelpunkt wie noch nie bei einer Bounce Fight Night. Bereits nach der zweiten Runde hatte er bei Kotaskova eine stark blutende Wunde am rechten Seitenscheitel zu behandeln. In Runde 8 kam dann noch ein Cut an der linken Wange dazu. Ihre Gegnerin holte sich eine blutige Nase und ein Cut am Kinn. Beide Boxerinnen ließen sich durch diese Verletzungen nicht beeinträchtigen und fighteten bis zur letzten Sekunde.

Michaela Kotaskova im Kampf gegen Mahjouba OubtilFRB Media /Christopher Blank

Die Entscheidung der Kampfrichter war denkbar knapp. Zwei Punkterichter werteten den Kampf 95:95, einer sah Michaela Kotaskova 96:94 voran. Dem Reglement entsprechend wurde der Kampf daher als Unentschieden gewertet. In einem ersten Interview erklärte Kotaskova, der Kampf sei sehr intensiv gewesen, sie habe jedoch viele Fehler gemacht, die es jetzt zu analysieren gelte. Trainer Daniel Nader sah ein leistungsgerechtes Unentschieden und plant einen Rückkampf im kommenden Jahr.

Nader macht den nächsten Schritt zum Comeback

Österreichs Box-Aushängeschild Marcos Nader hat nach seinem schweren K.o. gegen Marten Arsumanjan den zweiten Sieg in Folge gefeiert. Damit machte Nader den nächsten Schritt Richtung Comeback. Dabei traf er im Mittelgewicht allerdings auf einen unerwartet harten Gegner. Der Bosnier Milos Janjanin zeigte starke Nehmerqualitäten und hielt alle acht Runden durch. Nader gewann klar nach Punkten. Es habe sich gezeigt, dass die Kondition für diese Distanz bereits ausreichend ist. Im kommenden Jahr ist ein Titel-Retour-Kampf gegen Marten Arsumanjan um die EU-EBU-Meisterschaft sowie den International-Titel der IBF vorstellbar.

Nikolic konnte sein Können nicht ausspielen

Die Zuseher vor den Fernsehbildschirmen sowie das geladene Publikum im Hotel Intercontinental sahen ein weiteres Comeback im Cruisergewicht. Erst im September verlor Stefan Nikolic seinen Titelkampf. Nun unterstrich er, dass weiter mit ihm zu rechnen ist. Im Kampf gegen den Bosnier Bojan Cestic wurde er allerdings nicht gefordert. Bereits nach der ersten Runde gab Cestic wegen einer Ellbogen-Luxation „W.O.“.

Eine böse Überraschung erlebte hingegen Sergio Odabai. Im Leichtgewicht traf er auf den Italiener Yuri Zanoli, der kurzfristig für einen erkrankten Spanier eingesprungen war. Der in Profikämpfen unbesiegte Odabai musste jedoch bereits nach wenigen Sekunden schwere Treffer hinnehmen. Nach nicht einmal einer Minute brach der Ringrichter den Kampf ab.

Mit überzeugenden Leistungen gegen starke Gegner zeigten im Olympischen Boxen Marcel Meinl (bis 75 kg) und Arsen Chabyan (bis 67 kg), dass sie bereit für große Aufgaben sind. Meinl konnte seine ausgefeilte Boxtechnik und die größere Reichweite ausspielen und besiegte den Kroaten Peter Pavcec nach Punkten. Arsen Chabyan ist mittlerweile auch international für die Geschwindigkeit seiner Schläge bekannt. Gegen den Kroaten Andi Idrizi war er klar der „Chef“ im Ring und siegte ebenfalls nach Punkten