Bounce Fight Night: Stefan Nikolic ist WBF Intercontinental-Champion

Im zweiten Anlauf hat es geklappt! Stefan Nikolic krönte sich am Samstag im Rahmen der 12. Bounce Fight Night zum WBF Intercontinental-Champion im Cruisergewicht. Noch vor einem Jahr machte dem Bounce-Boxer eine Verletzung einen Strich durch die Rechnung. Das Trommelfell ist geplatzt und so musste sich Nikolic damals dem Kolumbianer Julio Cesar Calimeno geschlagen geben. Doch diesmal holte sich Nikolic den Titel.

Am 16. September 2023 nützte „El Grande“ Nikolic jetzt seine zweite Chance. Im Titelkampf gegen den Schweden Samo Jangirov war er mit wenigen Ausnahmen alle 10 Runden der Chef im Ring, siegte einstimmig nach Punkten und konnte nunmehr den internationalen Gürtel entgegennehmen. Die Bounce Fight Night wurde im Wiener Hotel Intercontinental ausgetragen.

Besonders bemerkenswert ist die Leistung auch deshalb, weil Nikolic in der Vorbereitung mit einer Grippe zu kämpfen hatte. Dennoch reichte die Kraft für den Sieg. Dem Bounce Boxer gelang es weitgehend, seine größere Reichweite auszuspielen und den bulligen Gegner, der seine Stärken im Infight hat, auf Distanz zu halten. „Das ist der größte Tag in meiner Karriere“, zeigte sich Nikolic nach dem Kampf begeistert.

Doch das Bounce-Team hatte noch mehr Grund zur Freude. In den weiteren Kämpfen bestätigten vor allem Seun Salami im Schwergewicht und Mobin Kahraze im Halbschwergewicht ihre Ambitionen auf internationale Titelkämpfe. Salami kehrte erst vor wenigen Wochen von intensiven Sparrings mit Weltmeister Usyk nach Wien zurück. Er machte dem Brasilianer Marcelo Luis Do Nascimento von der ersten Runde an Druck. Der Gegner konnte dem nur drei Runden lang Stand halten. Schließlich folgte der sechste K.o.-Sieg im siebenten Kampf.

Mobin Kahraze traf auf den bis dahin noch ungeschlagenen Deutschen Tom Pahlmann. In einem hochklassigen Fight war Kahraze der Chef im Ring. Pahlmann musste Anfang der 4. Runde wegen einer Schulterverletzung w.o. geben. Es war der fünfte vorzeitige Sieg von Kahraze im siebenten Profikampf.

Michaela Kotaskova machte mit Hasna Tukic aus Bosnien-Herzegowina kurzen Prozess. Die gebürtige Tschechin machte mit ihrer Gegnerin kurzen Prozess und beendete den Kampf bereits in der 1. Runde. Für Kotakova stehe bei der nächsten Fight Night eine Titelverteidigung an oder „vielleicht etwas noch Größeres“, lässt die Wiener Profiboxerin das Publikum wissen.

Im Halbweltergewicht startete Sergio Odabei nach einer schweren K.o. Niederlage in seinem letzten Kampf ein Comeback. Das gelang ihm teilweise. Nach einem harten Schlagabtausch mit dem Chinesen Seiran Engel entschieden die Punkterichter auf ein Unentschieden. Sergio Odabei erlitt in der zweiten Runde einen schweren Kopfschlag und musste danach ins Krankenhaus, wo eine Gehirnerschütterung festgestellt wurde. Er geht im gut und er ist bereits wieder zu Hause.

Tollen Boxsport lieferten in der 12. Bounce Fight Night wieder einmal die Olympischen Boxer. Arsen Chabyan besiegte in der Gewichtsklasse bis 63,5 Kilogramm den starken Kroaten Marin Jelacic einstimmig nach Punkten und fügte damit seinem Gegner die erst zweite Niederlage seiner Karriere zu. Chabyan bestach mit Geschwindigkeit und Technik.

Stark zu kämpfen hatte in der Gewichtsklasse bis 71 kg Marcel Meinl. In einem wilden Fight konnte er sich gegen den starken Bruno Filipicic aus Kroatien einstimmig nach Punkten behaupten. Das große Ziel von Chabyan und Meinl ist die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris. Das Qualifikationsturnier findet im Februar 2024 statt. Mit ihren Leistungen bewiesen beide Olympischen Boxer, dass sie für ihr großes Ziel bereit sind. Die Hoffnungsträgerin im Olympischen Boxen der Frauen heißt Anastasija Lukajic. Im Kampf gegen Dominika Nemeth aus Ungarn in der Gewichtsklasse bis 66 kg legte sie eine Talentprobe ab und gewann klar nach Punkten.

Die nächste Bounce Fight Night geht am 2. Dezember über die Bühne.