Dem umstrittenen Boxverband IBA soll die Anerkennung entzogen werden. Diese Empfehlung hat die Exekutive des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) ausgesprochen. Dennoch soll der Boxsport im Programm für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris bleiben. Das gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Mittwochabend bekannt. Die Exekutive und der deutsche IOC-Präsident Thomas Bach haben für diese Entscheidung eine außerordentliche Mitgliederversammlung anberaumt. Die Session soll am 22. Juni per Schaltung stattfinden.

Der Entschluss gegen die IBA stützt sich laut Mitteilung auf den Bericht des olympischen Dachverbandes von Anfang Juni zur Situation des Boxverbandes. Darin sei festgestellt worden, dass die IBA “die Bedingungen nicht erfüllt hat”, die das IOC im Dezember 2021 für eine Wiederzulassung festgelegt hatte.

Der Boxverband um den umstrittenen russischen Präsidenten Umar Kremlev veröffentlichte einen Tag zuvor einen Report. Damit sollte der drohende Ausschluss aus dem Olympia-Programm verhindert werden. Die IBA versicherte, auf alle Bedenken des IOC eingegangen zu sein. Der Verband sei demnach davon überzeugt, dass er alle notwendigen Kriterien erfülle, darunter Good Governance, Finanzen und sportliche Integrität.

Der Box-Weltverband wurde 2019 vom IOC suspendiert. Grund dafür waren unter anderem die dubiose Verbandsführung und fehlende finanzielle Transparenz. Aus diesem Grund wurde Boxen aus dem olympischen Programm für die Sommerspiele 2028 in Los Angeles gestrichen. Die Qualifikation für Paris 2024 und die olympischen Kämpfe liegen in den Händen einer vom IOC eingesetzten Taskforce – wie schon bei Olympia in Tokio. Einige Nationalverbände riefen einen Konkurrenzverband namens World Boxing ins Leben, der im November offiziell gegründet werden soll.