Zwar hat der Handel in Wien bereits geöffnet, er hofft aber noch auf die Touristen, die ihm zurzeit noch fehlen. „Den nötigen Umsatz-Turbo werden die Touristen bringen, die wir durch die angekündigten Öffnungen am 19. Mai in der Gastronomie und Hotellerie wieder bei uns begrüßen dürfen”, unterstreicht Rainer Trefelik, Obmann der Bundesparte Handel von der Wirtschaftskammer Österreich. Gastronomie und Touristen sind für den Handel wichtige Frequenz- und Umsatzbringer. Laut einer RegioData-Studie haben Touristen aus dem Ausland im Vorkrisenjahr 2019 4,2 Milliarden Euro im österreichischen Handel ausgegeben.

„Je länger wir warten, desto weiter fallen wir zurück“

Unterdessen stellte sich die Wirtschaftskammer Wien bereits entschieden gegen eine verspätete Öffnung der Hotellerie und Gastronomie in Wien. Bundesweit sollen Hoteliers und Wirte am 19. Mai ihre Pforten öffnen. Dieses Datum müsse diesmal auch in Wien befolgt werden, keinesfalls dürfte die Öffnung – wie zuletzt beim Handel – nach hinten verschoben werden. Die Fachgruppen Hotellerie, Gastronomie und Kaffeehäuser in der Wiener Wirtschaftskammer initiierten deshalb bereits die Petition „Diesmal darf Wien nicht anders sein“.

„Gerade für die Wiener Hotellerie, die ja seit mehr als einem Jahr am Boden liegt, ist eine baldige Öffnung überlebenswichtig. Wir können nicht mehr länger warten, gerade wenn die direkten Wettbewerber aufsperren können“, unterstreicht Wiens Hotellerie-Obmann Dominic Schmid eindringlich. „Die Gäste wollen buchen. Aber wenn Wiener Hotels noch geschlossen sind und anderswo geöffnet wird, werden sie nicht in Wien reservieren. Je länger wir warten, desto weiter fallen wir zurück.“

Innen- und Außenbereiche in Gastronomie öffnen

Für Gastronomie-Obmann Peter Dobcak ist es besonders wichtig, dass sowohl Innen- als auch Außenbereiche öffnen dürfen: „Wenn wir nur draußen aufsperren dürfen, wird das nicht funktionieren. Zum einen verfügt die Hälfte der Gastronomiebetriebe über keine Außenbereiche, bei vielen anderen sind die Außenbereiche zu klein, um alleine rentabel zu sein. Somit wird der Großteil der Gastronomie nicht aufsperren und die Wiener werden ins Umland ausweichen“.

Kaffeehaus-Obmann Wolfgang Binder sieht die Petition als wichtigen Schritt, gemeinsam mit den betroffenen Unternehmern für die Gleichstellung mit den übrigen Bundesländern einzustehen: „Wir haben alle unsere Mitglieder eingeladen, die Petition zu unterschreiben und der Zuspruch ist enorm. Wenn wir hier in Wien schlechter gestellt würden als in den übrigen Bundesländern, wäre das katastrophal für unsere Branchen.“

Am Freitag startete die Petition. Am ersten Wochenende wurde sie bereits von mehr als 500 Persönlichkeiten aus der Branche unterzeichnet, darunter die Sacher-Betriebe, das Park Hyatt Wien, die Intercontinental Hotels und die Schick Hotelgruppe.

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