Carlo Ancelotti wird aller Voraussicht nach das brasilianische Nationalteam übernehmen. Der Italiener wird damit Cheftrainer der “Selecao”. Doch nicht bei allen stößt die Verpflichtung des Real-Trainers auf große Begeisterung. So hat sich Präsident Lula kritisch geäußert. In einem Interview des brasilianischen Nachrichtensenders SBT News meinte das Staatsoberhaupt: “Ich mag Ancelotti, aber er war nie der Trainer Italiens. Wenn er das Problem Brasiliens lösen wollte, warum löst er dann nicht das Problem Italiens, das nicht einmal an der letzten Weltmeisterschaft teilgenommen hat.”

Ednaldo Rodrigues, Präsident des brasilianischen Fußballverbandes hat gegenüber dem brasilianischen Sender TV Globo gesagt, dass Ancelotti ab der Copa America 2024 übernimmt. Zuvor gab er die Verpflichtung von Fernando Diniz bekannt, der für ein Jahr als Übergangslösung fungieren und Brasilien interimistisch betreuen soll.

Lula zeigte sich als Fan von Diniz, der parallel weiter den Erstligisten Fluminense aus Rio de Janeiro trainiert. “Ich bin ein Fan von Diniz, ich mag seine Kreativität und seine Persönlichkeit. Es ist eine gute Chance und ich verstehe, dass er sie ergreifen wird”, sagte der brasilianische Präsident und betonte, dass “Diniz die Umkleidekabine beherrscht. Im Fußball muss der Trainer die Umkleidekabine beherrschen, um gut zu arbeiten”, meinte Lula.

Ancelotti´s Vertrag bei Real läuft im kommenden Sommer aus

Die Verpflichtung von Carlo Ancelotti wurde allerdings weder von Real noch vom italienischen Trainer selbst bestätigt. Der Vertrag des Trainers von ÖFB-Star Alaba läuft im kommenden Sommer am 30. Juni aus. Bis dahin müssen die “Madrilenen” eine Lösung finden. Rechtlich kann Ancelotti bis kommenden Jänner – sechs Monate vor Ablauf des Kontrakts bei den Königlichen – nicht beim brasilianischen Verband unterschreiben. Doch der CBF setzt auf die angebliche mündliche Zusage des Star-Trainers, wie auch die spanische “Marca” berichtete.

Carlo Ancelotti wird bereits seit längerem als Trainer der brasilianischen Nationalelf gehandelt. Allerdings wollte er rühestens im Jänner über einen möglichen Wechsel sprechen. Jedoch ohne jede vorherige Verpflichtung oder Bindung, weder mündlich noch schriftlich, schrieb die Zeitung. Zudem sei Ancelotti verärgert, dass der Verband so täte, als habe er dem Angebot schon zugestimmt.