Am Sonntag ist es soweit! Die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar startet. Vom 20. November bis zum 18. Dezember kämpfen insgesamt 32 Mannschaften um den WM-Titel. Am Ende kann es nur einen Sieger geben. Für ein internationales Forscherteam ist Brasilien der heißeste Anwärter auf den Titel. Dabei war auch die Universität Innsbruck beteiligt. Für die brasilianische Auswahl wäre es der sechste WM-Titel.

Die “Seleção” weist demnach eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 15 Prozent auf und geht als “klarer Favorit” in das kommende Turnier in Katar, teilte die Universität am Montag in einer Aussendung mit.

Nach Brasilien weist Argentinien mit 11,2 Prozent die zweithöchste Gewinnwahrscheinlichkeit auf. Die Niederlande kommt auf 9,7 Prozent. Deutschland hat 9,2 Prozent und der Weltmeister von 2018, Frankreich weist eine Gewinnwahrscheinlichkeit von 9,1 Prozent auf.

Die Prognose der Wissenschafter der Universitäten Innsbruck, Gent, Luxemburg sowie der Technischen Universitäten Dortmund und München kombiniere dabei mehrere statistische Modelle für die Spielstärken der Teams mit Informationen über die Team-Struktur (etwa Marktwert oder Anzahl Champions-League-Spieler) sowie sozio-ökonomische Faktoren des Herkunftslandes (Bevölkerung und Bruttoinlandsprodukt).

Mit den vorhergesagten Werten aus dem Modell der Forscher sei schließlich die gesamte WM “100.000 Mal durchsimuliert” worden. Spiel für Spiel, der Turnierauslosung und allen FIFA-Regeln folgend. Damit würden sich Wahrscheinlichkeiten für das Weiterkommen aller Teams in die einzelnen Turnierrunden und letztendlich für den WM-Sieg ergeben.

Spannung dennoch vorprogrammiert

Allerdings ist damit das Großereignis keineswegs gelaufen. Die Spannung bleibt dennoch erhalten. Das betonte das Forscherteam. “Es liegt in der Natur von Prognosen, dass sie auch danebenliegen können – sonst wären Fußball-Turniere auch sehr langweilig. Wir liefern eben Wahrscheinlichkeiten, keine Gewissheiten”, erklärte Andreas Groll von der Technischen Universität. Gewisse Aufschlüsse lassen sich offenbar dennoch ziehen. Die Prognosen waren bisher sehr erfolgreich. Das Innsbrucker Modell von Achim Zeileis, das auf bereinigten Quoten der Wettanbieter basiert, habe unter anderem bereits 2008 das EURO-Finale, sowie 2010 und 2012 Welt- und Europameister Spanien richtig vorhersehen können, strich man hervor.

Jedoch: Die umstrittene Katar-WM mache die Prognose aufgrund von Faktoren wie etwa den extremen klimatischen Bedingungen schwieriger. Variablen, die sich bei früheren Weltmeisterschaften als sehr aussagekräftig erwiesen hatten, würden möglicherweise nicht oder anders funktionieren, wurde vorausgeschickt.