Das DFB-Pokal-Duell zwischen dem Hallerscher FC und Greuther Fürth wurde von einem Rassismus-Skandal überschattet. Fürth-Spieler Julian Green soll während des Spiels am Samstagabend von Zuschauern rassistisch beleidigt worden sein. Green selbst meinte im Interview nach dem knappen 1:0 Sieg seiner Mannschaft: “Mich freut es besonders für unsere Fans. Und auch für ein paar Fans von Halle, die meinen, mich “Affe” zu nennen.”

Der Mittelfeldspieler überlegte zwischenzeitlich, ob er die Beleidigungen ansprechen solle. Letztlich habe er sich dagegen entschieden, um seine Mannschaft nicht aus der Ruhe zu bringen: “Ich wollte das Spiel hier unbedingt gewinnen. Der Sieg ist eine Genugtuung.”

Bei der Pressekonferenz kritisierte Alexander Zorniger, Cheftrainer von Greuther Fürth das Fehlverhalten der Fans: “Mein Spieler wurde mehrmals von den Zuschauern als Affe tituliert. Das ist nicht nur ein, zwei oder dreimal geschehen.” Zorniger weiter: “Das Stadion ist zu 95 Prozent ausgelastet. Es waren genug Leute da, die hätten eingreifen können. So etwas gehört sich einfach nicht, egal ob es in Fürth, Nürnberg oder Rostock passiert.”

Doch Zorniger führte noch weiter aus: “Ich will nicht, dass wir in einer Zeit leben, wo einer denkt, dass er mehr wert ist als ein anderer. Und wenn es nicht aus dem Grund ist, dann ist es noch schlimmer.”

Der Cheftrainer von Greuther Führt rief daraufhin zu mehr Zivilcourage auf: “Aufstehen und sagen: Das geht nicht! Wir sind ein tolles Land und entsprechend müssen wir uns auch präsentieren. Wenn wir das nicht machen, dann bekommt das braune Gesocks, das auch noch im Bundestag sitzt, immer mehr Oberwasser. Das darf nicht passieren. Das ist der Job von uns und nicht von der Regierung oder von Institutionen.” Die Pressesprecherin von Hallescher FC, Lisa Schöppe entschuldigte sich anschießend im Namen des gesamten Vereins für das Verhalten einiger Zuseher im Stadion.