Mit 33 Jahren holt Wolfgang Kindl nicht nur EM-Gold, sondern nun auch Silber bei den Olympischen Winterspielen in Peking. Im Rodel-Einsitzer musste er sich lediglich dem deutschen Topfavoriten Johannes Ludwig geschlagen geben. Kindl holt nach David Gleirscher 2018 in Pyeongchang die zweite Medaille für Österreich in Folge. Bronze geht an Dominik Fischnaller.

Kindl krönte mit der Glanzleistung auf der rund 1,5 km langen Strecke seine gute Saison, in der er Europameister wurde und im Gesamtweltcup auf Platz zwei gelandet war – ebenfalls hinter Saisondominator Ludwig. Als vorentscheidend im Kampf um Gold und Silber sollte sich der dritte Lauf erweisen, in dem Ludwig seinen Vorsprung auf Kindl von zuvor 0,039 auf 0,113 Sekunden ausbaute. Das war für den Doppelweltmeister von 2017 im finalen Durchgang zwar nicht mehr aufzuholen, reichte aber zum erstmaligen Sprung aufs olympische Stockerl – nach drei neunten Plätzen 2010 in Vancouver, 2014 in Sotschi und 2018 in Pyeongchang.

Österreichs Rodler bleiben damit einer der wichtigsten Medaillenlieferanten bei Olympischen Spielen. Inklusive Kindls Silber gewannen die Kufen-Artisten bisher bei Winterspielen im Rodeln sechs Goldmedaillen, neun in Silber und acht in Bronze. In Peking könnten weitere hinzukommen: Madeleine Egle bei den Frauen (Montag/Dienstag), die Doppelsitzer Thomas Steu/Lorenz Koller (Mittwoch) und die Team-Staffel (Donnerstag) dürfen mit Edelmetall spekulieren.

Die weiteren Österreicher hatten mit der Entscheidung nichts zu tun. Pyeongchang-Olympiasieger David Gleischer musste sich mit Platz 15 zufriedengeben (+4,437), sein Bruder Nico Gleirscher verbesserte sich nach Platz 27 im ersten Lauf sukzessive und beendete seine ersten Olympischen Spiele als 12. (+3,548).