Unter den ersten Gratulanten war der ungarische Ministerpräsident Viktor Orban. Auf Twitter schrieb dieser  von einem “Sieg ohne Zweifel”. Und genau ein solcher scheint es auch zu werden, wenn das Endergebnis ausgezählt ist. Dabei hatten viele Medien schon vor der Wahl vom vermeintlichen Ende Erdogans als Präsident der Türkei geschrieben.

Hohe Inflation war bestimmendes Thema im Wahlkampf

Erdogan führt die Türkei seit 20 Jahren. 2003 wurde Erdogan zunächst Ministerpräsident, 2014 Staatspräsident. Seit Einführung eines Präsidialsystems 2018 hat er so viel Macht wie nie zuvor. Befürchtet wird deshalb, dass er im Falle eines Wahlsieges noch autoritärer regieren wird. Die Türkei ist NATO-Mitglied, pflegt enge Beziehungen zu Russland ebenso zur Ukraine und ist Akteurin im syrischen Bürgerkrieg. Die Wahl wurde entsprechend auch international mit großer Aufmerksamkeit verfolgt.

Insgesamt waren rund 64 Millionen Menschen zur Stimmabgabe aufgerufen, davon rund 3,4 Millionen im Ausland. Im Parlament konnte sich das Bündnis um den türkischen Staatschef nach vorläufigen Zahlen bereits am 14. Mai eine Mehrheit sichern, trotz Verlusten im Vergleich zu 2018. Bestimmendes Thema im Wahlkampf waren die Themen Migration sowie die kriselnde Wirtschaft und die hohe Inflation.

Auf einem Bus stehend hielt Erdogan seine erste Rede nach dem Erfolg in der StichwahlReuters
Auf einem Bus stehend hielt Erdogan seine erste Rede nach dem Erfolg in der StichwahlReuters