Der Nord-Strang der russischen Öl-Pipeline „Druschba“ führt durch Polen, wo das Leck am Dienstagabend 70 Kilometer vor der Stadt Plock entdeckt wurde. Über die Pipeline gelangt Öl aus Sibirien nach Europa. Betroffen von einem möglichen Ausfall der Lieferungen sind in diesem Fall Deutschland und Polen. Laut Betreiber PERN ist die andere Leitung, Druschba-Süd, die nach Ungarn, Tschechien und in die Slowakei führt, unbeschädigt und funktioniert weiterhin. “Zum jetzigen Zeitpunkt handeln alle PERN-Dienste (Technik, Betrieb, Werksfeuerwehr und Umweltschutz) nach den für diese Art von Situation vorgesehenen Algorithmen”, gab der Betreiber bekannt.

Polens oberster Beamter für Energieinfrastruktur, Matheusz Berger, sprach gegenüber Reuters von einem “Unfallschaden”.

Das Leck wurde 70 Kilometer vor der zentralpolnischen Stadt Plock entdeckt.

Das Leck in der “Druschba” reiht sich in eine Serie mysteriöser Ausfälle ein. Erst vor zwei Wochen wurden die Gas-Pipelines North Stream 1 und 2 in der Ostsee von Unbekannten gesprengt. Hauptbetroffen von den Ausfällen: Deutschland und Polen. Bisher konnten die Verantwortlichen für das Attentat nicht gefunden werden. Die ohnehin schon kritische Energie-Situation für Westeuropa spitzt sich durch das Druschba-Leck nun deutlich zu.

Die Pipeline transportiert Öl nach Ungarn, Tschechien, in die Slowakei und nach Deutschland.

DRUSCHBA-PIPELINE – hier fließen 2,5 Millionen Barrell pro Tag!

Die Erdölleitung Freundschaft oder Druschba-Pipeline (nach dem russischen Wort Дружба, transliteriert Družba) ist eine Pipeline, welche die russischen Ölfelder mit Raffinerien in Ost- und Mitteleuropa verbindet. Sie hat eine Transportkapazität von 2,5 Millionen Barrel pro Tag.

Die Pipeline wurde von 1959 bis 1964 von den damaligen RGW-Staaten errichtet. Sie beginnt in Almetjewsk in Tatarstan und gabelt sich bei Masyr in Belarus in einen Nordstrang, der über Polen bis nach Deutschland reicht, und einen Südstrang, der über die Ukraine die Slowakei, Tschechien und Ungarn versorgt. Später wurde die Leitung weiter nach Osten bis zu den westsibirischen Erdölquellen in der Oblast Tjumen verlängert. Damit erreichte ihre Länge bis zur deutschen Grenzstadt Schwedt 5327 Kilometer. Die Gesamtlänge des Systems ist 8900 km.

Sie wird vom Unternehmen Transneft bzw. in Belarus durch Gomel Transneft betrieben. Laut Greenpeace ist die Trasse in Sibirien inzwischen sanierungsbedürftig, dort kommt es immer wieder zu erheblichen Umweltverschmutzungen.[4]