Russland hat sich in den ersten Stunden seiner “Militäroperation” auf den östlichen Teil der Ukraine konzentriert. Erst gab es Luftschläge auf militärische Objekte sowie Flughäfen in und um Charkiw, Cherson, Dnipro, Odessa, Mykolajiw, Saporischschja sowie die Hauptstadt Kiew. Zudem sollen Truppen die belarussisch-ukrainische sowie russische-ukrainische Grenze im Norden des Landes überschritten haben. Jetzt tauchten neue Bilder von Luftlandetruppen auf.

Angaben des ukrainischen Grenzschutzes zufolge rückten russische Panzer in die Ostukraine ein. In mehreren nördlichen Regionen und von der annektierten Halbinsel Krim aus habe die Armee mit Panzern und weiterem schweren Gerät die Grenze passiert, teilte der Grenzschutz am Donnerstag mit.

Zuvor meldete die Ukraine bereits massiven Beschuss aus der Luft im Osten des Landes. Es gebe Angriffe von Gebieten und Siedlungen entlang der Staatsgrenze sowie auf mehrere Flugplätze, teilte der Generalstab am Donnerstagmorgen in Kiew mit. Laut einem Berater des ukrainischen Präsidialamts gab es schwere russische Artillerie-Angriffe auf Infrastruktureinrichtungen.

Explosionen waren auch in der Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer und in Charkiw, der zweitgrößten Stadt der Ukraine im Nordosten des Landes, zu hören. Russland habe die Infrastruktur und die Grenzen mit Raketen angegriffen, sagte Selenskyj. Er forderte die Bürger auf, nicht in Panik zu geraten. “Wir sind auf alles vorbereitet, wir werden siegen”, fügte er hinzu. Selenskyj forderte “sofortige Sanktionen” gegen Moskau.

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba sprach von einem “groß angelegten Krieg gegen die Ukraine”. “Putin hat gerade eine große Invasion der Ukraine gestartet. Friedliche ukrainische Städte werden attackiert. Das ist ein Angriffskrieg”, teilte der Minister am Donnerstag bei Twitter mit. “Wir brauchen Waffen, finanzielle Unterstützung und humanitäre Hilfe.” Die Ukraine fordert die Türkei auf, den Bosporus und die Dardanellen für russische Schiffe zu schließen.

Nach ukrainischen Angaben wurden infolge russischer Luftangriffe mindestens sieben Menschen getötet und 15 weitere verletzt. Zudem würden 19 Soldaten vermisst, teilte das Innenministerium in Kiew am Donnerstagmorgen mit. Das ukrainische Parlament stimmt der Verhängung des Kriegsrechtes zu, das Präsident Wolodymyr Selenskyj per Dekret angeordnet hat.