Die russische Armee errichtet bereits Barrieren auf der Autobahn gegen die heranrückenden Wagner-Söldner. Eine Barriere wurde bereits durchbrochen. Russische Soldaten nehmen Stellung am Rand der Autobahn. Bald dürfte es zu schwerem Gefecht kommen.

Der Gouverneur der Region, Igor Artamonow, erklärte im Telegram-Kanal, es würden „alle notwendigen Maßnahmen“ ergriffen, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.” Bewohnern werde „dringend empfohlen“, ihre Häuser nicht zu verlassen. Laut Social-Media-Kanälen soll es auch Bombendrohungen in Moskau gegeben haben. In mehrere Museen der Stadt sollen ungefähr zur gleichen Zeit Anrufe eingegangen sein. Die Orte wurden geräumt.

Direktflüge aus Moskau ausverkauft

In den sozialen Netzwerken wurde schon spekuliert, dass die Moskauer Elite angesichts der heranstürmenden Wagner-Söldner die Stadt verlässt. Auf der Plattform Flightradar24 waren diverse Privatflüge aus Russland heraus getrackt. Wie der „Spiegel“ berichtete, habe sein Korrespondent die aktuelle Entwicklung von Flugtickets angeschaut und herausgefunden: Tickets für direkte Verbindungen von Moskau nach Tiflis, Astana und Istanbul gebe es nicht mehr.

Erinnerungen an August-Putsch 1991 werden wach

Wagner-Boss Prigoschin hatte in den vergangenen Wochen mehrmals erklärt, die Militärführung habe Angst, dass er am Ende auch die Macht in Moskau übernehmen wolle. Das bestritt er stets. Aber Putins Rede, die Militärfahrzeuge im Zentrum der Hauptstadt und die Ausrufung des Anti-Terror-Notstands in Moskau und Umgebung zeigen, wie groß die Angst im Kreml vor einem Umsturz oder einer gewaltsamen Machtübernahme ist.

Unvergessen ist in Moskau der August-Putsch 1991, als sich Teile der Militärs auflehnten. Die Bilder des damaligen Präsidenten Boris Jelzin auf einem Panzer gingen um die Welt. Es gehört zu den Reflexen des Kremls, solch eine Gefahr nicht wieder zuzulassen. Zu Gerüchten, wonach Putin die Stadt schon verlassen haben soll, möglicherweise Richtung St. Petersburg, sagte sein Sprecher Dmitri Peskow am Samstag, der Präsident arbeite im Kreml.