Nach Boris Johnson hat auch Penny Mordaunt ihre Premier-Kandidatur zurückgezogen.Der Ex-Finanzminister Rishi Sunak, der sich noch vor wenigen Wochen in einer Abstimmung seiner Partei Liz Truss geschlagen geben musste, ist damit neuer britischer Premierminister. Truss ist nach wenigen Wochen im Amt gescheitert – und ihr skandalträchtiger Vorgänger Boris Johnson, der Sunak hätte gefährlich werden können, ließ sich widerwillig davon überzeugen, dass er besser nicht sofort wieder auf den Chefposten zurückkehren sollte.

Weg für Sunak frei

Damit ist der Weg für Sunak (42) frei. Als Sohn indischer Einwanderer wird der in Southampton geborene Sunak der erste britische Regierungschef, der einer ethnischen Minderheit in Großbritannien angehört. “Rishi Sunak ist zum Chef der Konservativen Partei gewählt worden”, bestätigte der Chef des zuständigen Fraktionskomitees, Graham Brady, in London.

Die Tory-Partei sucht zum zweiten Mal innerhalb weniger Monate nach einer neuen Führung, nachdem die scheidende Premierministerin Truss nach sechs beispiellos chaotischen Wochen auf Druck ihrer Partei aus dem Amt ausgeschieden war. Danach hatte sich schnell Ex-Premier Boris Johnson für ein Comeback ins Gespräch gebracht, sich jedoch am Sonntagabend überraschend zurückgezogen.

Sunak warnte vor Finanzchaos

Sunak inszenierte sich als Kandidat, der die Partei einen kann. Zuletzt hatten sich mit Handelsministerin Kemi Badenoch und Ex-Innenministerin Suella Braverman zwei führende Politikerinnen vom rechten Rand der Partei hinter ihn gestellt. Zugute kommt Sunak, dass er im parteiinternen Wahlkampf um die Parteiführung gegen Truss im Sommer vor exakt jenem Finanzchaos gewarnt hatte, das die amtierende Premierministerin in ihrer kurzen Amtszeit mit ihrer Wirtschaftspolitik anrichtete.