Großbritannien will der Ukraine jetzt tatsächlich panzerbrechende Uranmunition (DU-Munition) liefern, deren Projektile abgereichertes Uran enthalten.

Die britische Staatsministerin für Verteidigung, Annabel Goldie, sagte am Montag in London, dass ein Teil der Munition für die Challenger-2-Kampfpanzer, die Großbritannien in die Ukraine schickt, abgereichertes Uran enthält. Die Erklärung lieferte Goldie gleich nach: Ohne dieser Uranmunition, die Panzer und Panzerungen leichter durchdringen könne, gäbe es gegen die russischen Panzer T-72, T-80 und T-90 kein Durchkommen.

Allerdings: Abgereichertes Uran stellt ein besonders hohes Gesundheitsrisiko in der Nähe der Einschlagstellen dar, kann doch der hochgiftige Feinstaub in die Lungen und lebenswichtigen Organe von Menschen gelangen. Nicht auszudenken, wie ganze Landstriche in der Ukraine durch diese Uranmunition verseucht werden.

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu

Schoigu: Nur noch wenige Schritte bis zu einer "nuklearen Kollision"

Und wie reagieren die Grünen? Sie schweigen. Obwohl in Deutschland beispielsweise Uranmunition für die Leopard-Panzer streng verboten ist. Und auch von anderen Entscheidungsträgern des Westens hört man keinerlei Unmutsäußerungen. Dass große Territorien in der Ukraine kontaminiert und unzählige Menschen krank gemacht werden, nehmen sie offenbar in Kauf.

In Russland freilich blieb das britische Vorgehen nicht ohne Reaktion. Verteidigungsminister Sergej Shoigu sagte nach Bekanntwerden der Entscheidung Londons Uranmunition an die Ukraine zu liefern, es blieben nun nur noch wenige Schritte bis zu einer “nuklearen Kollision” zwischen Russland und dem Westen. Und Shoigu weiter: “Natürlich hat Russland darauf etwas zu antworten.”

Ebenso verurteilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, die Pläne Großbritanniens. Sie verwies darauf, dass die Uranmunition Krebs verursache und die Umwelt verseuche.