Großbritannien bereitet sich auf einen harten Winter vor. Damit der für die Briten nicht allzu unangenehm wird, hat das für die Gas- und Stromversorgung verantwortliche Unternehmen nun einen Plan vorgelegt. Durch die Gasknappheit könnte es zu „geplanten Unterbrechungen der Stromversorgung von Unternehmen und Haushalten kommen“, hieß es seitens National Grid Electricity System, dem zuständigen Versorger. Sollte es in einem der 15 Netze auf der Insel zu einem Engpass kommen, werden die Bürger darüber informiert, dass der Strom abgeschaltet wird.

Um zu vermeiden, dass einzelne Gebiete in völliger Dunkelheit versinken, werden diese Abschaltungen rotierend vorgenommen. Mit Information der Bürger vorab und mit freundlicher Genehmigung von König Charles III. und der Regierung – so viel Ordnung muss sein, im britischen Königreich.

Zehn Pfund als Köder für freiwilligen Verzicht aufs Wäschewaschen

Um diesem Szenario vorzubeugen, möchte man erst die Bürger mit zehn Pfund pro Tag ködern, wenn sie Geräte, wie zum Beispiel die Waschmaschine, ausgeschaltet lassen. Wie genau man das kontrollieren möchte, dazu hat sich der Versorger nicht geäußert. Außerdem erinnert das stark an das in China vorgelebte „Belohnungssystem“, bei dem die „braven Bürger“ dies und das erhalten oder dürfen, andere, die sich nicht an die Vorgaben der Regierung halten, haben das Nachsehen. Ob sich die Briten vorschreiben lassen werden, wann sie ihre Wäsche waschen dürfen, oder lieber gleich im Finsteren oder im Kerzenschein sitzen, bleibt abzuwarten.

Ob ein derartiges Modell auch in Österreich angedacht wird, weiß man noch nicht. Derartige Stromabschaltungen sind der Bevölkerung in waldreichen Gebieten von Österreich aber ohnehin bestens vertraut. Wenn ein Baum auf eine Oberleitung fällt, kann es öfter vorkommen, dass man mehr als drei Stunden ohne Strom auskommen muss. Allerdings ohne Vorwarnung und königlichem Segen.